VdW Bayern: Statement zu den sinkenden Wohnbaugenehmigungen in Bayern

Der Negativtrend bei den Baugenehmigungszahlen setzt sich vor. Die vom Bayerischen Landesamt für Statistik vorgelegten Zahlen für den Freistaat verheißen nichts Gutes für die ohnehin äußerst angespannten Wohnungsmärkte in den bayerischen Städten und Gemeinden. Denn die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ist schon jetzt groß und wird der Bevölkerungsprognose zufolge noch weiterwachsen.

Die sozial orientierten Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen können wegen der hohen Baukosten nur noch mit Wohnraumfördermittel die nötigen Mietwohnungen errichten. Doch die Fördermittel sind knapp geworden. Erste Bauprojekte müssen bereits abgesagt oder auf Eis gelegt werden.

Angesichts enormer Kosten und knapper Mittel braucht es für einen dauerhaft funktionierenden Wohnungsbau nicht nur mehr Förderung, sondern auch ausreichend bezahlbare Grundstücke, eine Bremse bei den Baukostensteigerungen, steuerliche Anreize und ein Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau.

Wohnungswirtschaft Bayern vor Zerreißprobe

Wohnungsbau, Klimaschutz und bezahlbare Mieten zunehmend unvereinbar

Reit im Winkl (14.10.2024) – Bezahlbare Wohnungen bauen und gleichzeitig einen klimaneutralen Gebäudebestand schaffen – vor dieser Herkulesaufgabe steht die Wohnungswirtschaft. Bei der Fachtagung „WohWi im Dialog“ des VdW Bayern in Reit im Winkl diskutieren 550 Teilnehmer über die besten Wege zum Erreichen dieser Ziele. „Im Augenblick ist die Lage für unsere Mitgliedsunternehmen schwierig“, fasst Verbandsdirektor Hans Maier zusammen. Der Wohnungsneubau gleiche einem Drama. Für die Jahre 2024 und 2025 erwartet er einen massiven Rückgang bei den Baufertigstellungen. Und die Umsetzung der Klimaschutzziele ist für den Verbandschef nur möglich, wenn eine Wende bei der Klimapolitik erfolgt.

Die 505 Mitgliedsunternehmen des VdW Bayern verwalten rund 550.000 Wohnungen mit einer Durchschnittsmiete von 7,01 Euro pro Quadratmeter. Die Unternehmen versorgen breite Schichten der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum. Dieser Versorgungsauftrag sei für die Wohnungsgenossenschaften, kommunalen und kirchlichen Wohnungsunternehmen zunehmend gefährdet „Uns fehlt schlicht das Geld“, sagt der Verbandsdirektor.

Wohnraumförderung: Längere Bindung und mehr Mittel nötig

Der Wohnungsneubau zu bezahlbaren Mieten sei ohne Fördermittel nicht mehr möglich. Durch die Wohnungsbauprogramme des Freistaats hätten die Unternehmen seit 2015 die Neubauplanungen hochgefahren und Rekordsummen investiert. Insgesamt bauten die Verbandsunternehmen seitdem mehr als 32.000 neue Wohnungen – bezahlbar und mit einem hohen Standard. Inzwischen gebe es aber einen regelrechten Wettbewerb um die knappen Fördermittel. Neben den sozial orientierten Wohnungsunternehmen würden nun auch neue Akteure mit Fördermitteln Wohnungen errichten. „Das Bauen und Verkaufen von geförderten Wohnungen darf dabei aber nicht zum Geschäftsmodell werden“, fordert Maier. Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen schlägt deshalb längere Belegungsbindungen für geförderte Wohnungen vor. 25 Jahre sind für geförderte Wohnungen zu kurz. „Mit längeren Bindungen bleiben die Mieten auch länger bezahlbar“, erläutert Maier. Der Verbandsdirektor appelliert darüber hinaus an den Freistaat, die Fördermittel zu erhöhen.

Angesichts enormer Kosten und knapper Mittel braucht es laut dem Verband für einen dauerhaft funktionierenden Wohnungsbau nicht nur mehr Förderung, sondern auch ausreichend bezahlbare Grundstücke, eine Bremse bei den Baukostensteigerungen, steuerliche Anreize und ein Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau.

Wohnungswirtschaft fordert Wende bei der Klimapolitik

Zahlreiche Verbandsmitglieder haben in den letzten Jahren ihren Klimapfad für die Bestandsanierung ausgearbeitet. Das ernüchternde Ergebnis: Wer keinen Zugang zu Fernwärme hat, kann derzeit weder die Vorgaben der Europäischen Kommission noch die bundesdeutschen, die bayerischen oder individuelle kommunale Klimaziele erreichen. Für die nötigen Investitionskosten fehle schlichtweg das erforderliche Eigenkapital. Deshalb fordert der Verband ein Umdenken.

„Für uns ist es ein Irrweg, mit Dichten und Dämmen besonders hohe Energieeffizienzstandards im Bestand zu erreichen“, erklärt Maier. Die knappen Mittel der Unternehmen seien hier nicht effizient eingesetzt. Die Wohnungswirtschaft fordert stattdessen bezahlbare Energieeffizienzstandards und ergänzend einen Fokus auf die Versorgung mit erneuerbaren Energien. „Das große Ziel ist die Klimaneutralität im Gebäudebestand – hierfür brauchen die Unternehmen größere Entscheidungsfreiheit. Wo grüne Energie einfach erschlossen werden können, müsse diese auch in den Fokus gestellt werden – und nicht eine überbordende und nicht mehr bezahlbare Gebäudedämmung“, so der Verbandsdirektor. Egal, ob die Unternehmen auf hohe Dämmung oder erneuerbare Energien setzen – für eine erfolgreiche Klimawende wird es über die nächsten Jahrzehnte stetige und verlässliche Förderprogramme brauchen.

Rückläufige Baugenehmigungszahlen: Schlechtes Zeichen für das Wohnen in Bayern

Statement VdW Bayern zu den aktuellen Wohnungsbaugenehmigungszahlen in Bayern
Verbandsdirektor Hans Maier

München (07.08.2024) – Die weiter rückläufigen Baugenehmigungszahlen sind ein sehr schlechtes Zeichen für das Wohnen in Bayern. Denn die fehlenden Baugenehmigungen von heute sind die nicht gebauten Wohnungen der Zukunft. Die sinkenden Baufertigstellungen erhöhen den Druck auf den ohnehin angespannten Mietwohnungsmärkten bereits spürbar.

Für viele der 504 Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen ist der Wohnungsbau zu vertretbaren Mieten nicht mehr möglich. Die Wohnungsgenossenschaften haben bereits die Notbremse gezogen. Die 356 im Verband organisierten Genossenschaften werden 2024 noch rund 500 Wohnungen fertigstellen. Ein Rückgang von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Wohnungswirtschaft braucht für die Erfüllung der an sie gestellten Aufgaben stabile Fördermittel und bessere Rahmenbedingungen beim Wohnungsbau – etwa durch weniger Bürokratie oder einfachere Baustandards.

Hintergrund:

Rückgang der Wohnungsbaugenehmigungen in Bayern um 16,0 Prozent im ersten Halbjahr 2024: Insgesamt werden 25 220 Baugenehmigungen in Bayern von Januar bis Juni 2024 für Wohnungen erteilt. Nach Auskunft der Fachgruppe im Bayerischen Landesamt für Statistik sinkt das Genehmigungsvolumen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 somit um 16,0 Prozent beziehungsweise 4 794 Wohnungen.

Wohnungsbau: Bayerns Genossenschaften geht die Puste aus

Drastischer Rückgang bei Fertigstellungen 2024 – mehr Investitionen in Klimaschutz

München (04.08.2024) – Die 356 bayerischen Wohnungsgenossenschaften werden 2024 nur noch rund 500 Wohnungen errichten. Das ist ein Rückgang um 40 Prozent im Vorjahresvergleich. Verantwortlich sind die hohen Baukosten und eine Verschiebung der Investitionen vom Neubau zur energetischen Modernisierung der Wohnungsbestände.

„Die Wohnungswirtschaft baut zwar auch in der Baukrise“, sagt Hans Maier, Verbandsdirektor beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen. Doch gerade den Wohnungsgenossenschaften fehle angesichts hoher Kosten und Anforderungen aktuell der Spielraum für weitere Neubauprojekte. Durch die Bau- und Zinskostensteigerungen hat sich nach Berechnungen der Wohnungswirtschaft die zur Refinanzierung der Projekte wirtschaftlich nötige Miete seit 2021 um 65 Prozent erhöht. „Mieten von 16 Euro und mehr können und wollen die Genossenschaften aber nicht bei ihren Mietern abrufen“, erklärt Maier.

Für die Wohnungsgenossenschaften gibt es derzeit zwei große Herausforderungen: Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, um den Druck auf dem Wohnungsmarkt zu lindern und die Wohnungsbestände klimaneutral auszurichten. Angesichts der begrenzten finanziellen Mittel entscheiden sich immer mehr Wohnungsgenossenschaften für Investitionen in den Klimaschutz. „Der Druck auf dem Mietwohnungsmarkt wird zukünftig eher noch zunehmen“, glaubt der Verbandsdirektor.

Diese Entwicklung zeigt für den Verband, dass die Wohnungswirtschaft zur Erfüllung der an sie gestellten Aufgaben mehr Mittel oder bessere Rahmenbedingungen beim Wohnungsbau – etwa durch weniger Bürokratie oder einfachere Baustandards – benötigt.

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Stabile Neubauzahlen bei kommunalen Wohnungsunternehmen

Mit 7,05 Euro Durchschnittsmiete sind die 111 Unternehmen ein Garant für bezahlbares Wohnen in Bayern

München (16.07.2024) – Bayerns kommunale Wohnungsunternehmen trotzen der Baukrise. Die im VdW Bayern organisierten Wohnungsunternehmen haben 2023 fast 2.500 Wohnungen gebaut. Für das aktuelle Jahr ist die Fertigstellung von 2.184 Wohnungen geplant. Die kommunalen Wohnungsunternehmen haben einen Bestand von 242.802 Wohnungen und vermieten diese für durchschnittlich 7,05 Euro pro Quadratmeter. Darauf verwies Verbandsdirektor Hans Maier beim Forum kommunale Wohnungsunternehmen des Verbandes am 16. Juli.

Die 111 kommunalen Wohnungsunternehmen in Bayern sind die maßgeblichen Akteure, wenn es um den Bau öffentlich geförderter Wohnungen geht. Schließlich ist die Daseinsvorsorge ihr Satzungszweck. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es den städtischen Wohnungsunternehmen gelungen, die Neubauzahlen stabil zu halten. Von den derzeit bewilligten 18.000 neuen geförderten Wohnungen im Freistaat werden in den kommenden Jahren 15.000 durch die Verbandsmitglieder errichtet.

„Der Freistaat Bayern geht bei der Neubauförderung den richtigen Weg. In den Jahren 2024 und 2025 werden 2,3 Milliarden Euro – davon 870 Millionen Euro aus Bundesmitteln – für die Wohnraumförderung bereitgestellt“, berichtet Maier. Das ist aus Sicht des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen wegen der steigengen Bevölkerungszahl und dem angespannten Wohnungsmarkt auch dringend nötig. Zumal für viele Wohnungsunternehmen Neubauprojekte nur noch mit Fördermitteln möglich seien.

Innovative Lösungen für die Baukrise

Für mehr Wohnungsbau im Freistaat verfolgt die Wohnungswirtschaft auch neue Ansätze. Die Unternehmen setzen vermehrt auf den seriellen und modularen Wohnungsbau. „Ein großer Vorteil bei dieser Bauform sind die Zeitersparnis und deutlich geringere Baukosten“, sagt der Verbandsdirektor.

Positiv beurteilt der Verband die Fortschritte beim Gebäudetyp E. Dieser steht für einfachen und experimentellen Wohnungsbau. Das Bundesjustizministerium hat am 11. Juli einen Gesetzentwurf zur zivilrechtlichen Erleichterung des Gebäudebaus vorgelegt.

Einen weiteren wichtigen Baustein für günstigeres Bauen hat das Bayerische Kabinett mit dem Modernisierungsgesetz Ende Juni beschlossen. Darin enthalten sind zentrale Forderungen der Wohnungswirtschaft wie Erleichterungen bei der Stellplatzpflicht, bei der Aufstockung von Gebäuden und den Typengenehmigungen für serielles Bauen. „So viele positive Nachrichten für den Wohnungsbau hatten wir lange nicht“, freut sich Maier. Eine schnelle Verabschiedung der Regelungen durch den Bayerischen Landtag könnte dem Wohnungsbau den lang erwarteten Schub geben.

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Tag der Genossenschaften: Gutes, sicheres und sozial verantwortbares Wohnen als Auftrag

Gründungsboom in Bayern

München (05.07.2024) – Die Wohnungsgenossenschaften haben eine Mission: Gutes, sicheres und sozial verantwortbares Wohnen für ihre Mitglieder zu ermöglichen. Dieser Auftrag ist in den Genossenschaftssatzungen festgeschrieben. Im VdW Bayern gibt es aktuell 356 Wohnungsgenossenschaften mit einem Bestand von 176.000 Wohnungen. Die Durchschnittsmiete beträgt 6,30 Euro pro Quadratmeter. Mit dem Internationalen Tag der Genossenschaften am 6. Juli soll auf diese besondere Rechtsform aufmerksam gemacht werden.

Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung, so lautet das Motto der Genossenschaften. Die Wohnungsgenossenschaften waren schon immer besonders gefragt, wenn es auf den lokalen Wohnungsmärkten eng wurde. Große Gründungswellen gab es nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Der Sinn und Zweck der Genossenschaften ist in ihren Satzungen festgeschrieben. Sie sind der Förderung ihrer Mitglieder verpflichtet. „Das bedeutet sicheres Wohnen zu fairen Mieten ohne Gefahr einer Eigenbedarfskündigung oder der Spekulation mit dem Gut Wohnen“, erklärt Hans Maier, Direktor des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen.

Dabei sind die Genossenschaften keine veraltete Rechtsform. Wegen den vielerorts angespannten Wohnungsmärkten im Freistaat werden heute wieder vermehrt Wohnungsgenossenschaften gegründet. Seit dem Jahr 2014 wurden 40 neue Genossenschaften in den Verband bayerischer Wohnungsunternehmen aufgenommen. „So viele Neugründungen gibt es in keinem anderen Bundesland“, freut sich Hans Maier.

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Wohnungswirtschaft Bayern begrüßt Vereinfachung des Baurechts

München (25.06.2024) – Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen begrüßt die schnelle Umsetzung der ersten Eckpunkte aus der Regierungserklärung im Bereich Baurecht. „Die hohen Baukosten sind seit Jahren die größte Bremse für den Wohnungsbau“, erklärt Verbandsdirektor Hans Maier. Zu den wesentlichen Kostentreibern gehören aus Sicht des Verbands die Stellplatzvorgaben. Mit der geplanten Neuregelung liegt es nun in der Hand der Kommunen, auf eine Stellplatzpflicht zu verzichten. „Angesichts von Stellplatzkosten bis zu 50.000 Euro appellieren wir an die kommunalen Entscheidungsträger, diesen Spielraum zu nutzen“, sagt der Verbandsdirektor. Als positiv für den Wohnungsbau beurteilt der Verband außerdem die Entfristung der Typengenehmigungen für das serielle und modulare Bauen sowie die Erleichterung der Aufstockung von Gebäuden und der Dachgeschossausbauten.

„Wohnungsbau braucht Gestaltungsspielraum. Durch den Kabinettsbeschluss erhalten die Wohnungsunternehmen Flexibilität und können mehr nach den Bedürfnissen der Mieterinnen und Mieter bauen“, begrüßt Maier.

Verbandsjubiläum: Wohnungswirtschaft Bayern mit Staatsempfang geehrt

VdW Bayern mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen wichtiger Partner für Freistaat

Als der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen 1909 gegründet wurde, stand noch Prinzregent Luitpold an der Spitze Bayerns. An der Wichtigkeit von bezahlbarem Wohnraum im Freistaat hat sich in den 115 Jahren seitdem wenig geändert. Im Gegenteil: Die Arbeit des VdW Bayern ist wichtiger denn je. Das Jubiläum des Verbandes hat der Freistaat Bayern nun mit einem Staatsempfang im Historischen Rathaus in Nürnberg gefeiert. Bayerns Bauminister Christian Bernreiter lobte dabei die Arbeit des Verbandes: „Der VdW Bayern und seine Mitgliedsunternehmen setzen sich für die Menschen in Bayern ein. Sie legen Wert auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit, die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit zusätzlichem Wohnraum, die Modernisierung des Bestands und die Stabilität der Bewohnerstruktur mithilfe der Ausgestaltung der Belegungsbindungen. Herzlichen Dank für 115 Jahre starken und verlässlichen Einsatz für das Wohnen als Lebensgrundlage der Menschen in Bayern!“

Der Verband und seine Mitgliedsunternehmen können auf bewegte Zeiten zurückblicken, wie Bernreiter in seiner Rede betonte: „Vor allem in Krisenzeiten haben Sie die Wohnungsnot bewältigt. Sie haben nach Krieg und Zerstörung Wohnraum für die Menschen bereitgestellt und ihre Investitionen in den Wohnungsbau haben wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung in den 50er Jahren beigetragen. Auch heute gibt es Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht aus eigener Kraft mit angemessenem Wohnraum versorgen können. Der VdW Bayern und seine 504 Mitgliedsunternehmen sind wichtige und verlässliche Partner für das Bauministerium und für den Freistaat Bayern beim geförderten Wohnungsbau.“

Hans Maier, Verbandsdirektor Verband bayerischer Wohnungsunternehmen e.V.: „Der VdW Bayern ist vor 115 Jahren von Mitgliedsunternehmen gegründet worden und seitdem stehen wir für soziales Wohnen im Freistaat. Die Gründung dieser Unternehmen ist immer in schwierigen Zeiten am Wohnungsmarkt erfolgt. Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen werden auch heute dringend gebraucht. Der Verband hat in den letzten zehn Jahren rund 50 neue Mitgliedsunternehmen hinzugewonnen. Das Ziel der Wohnungsgenossenschaften, kommunalen und freien Wohnungsunternehmen ist dasselbe: Bezahlbare Wohnungen bauen und den Druck am Wohnungsmarkt lindern. Dabei sind sie verlässliche Partner der Kommunen und des Freistaats Bayern.“

Bernreiter freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem VdW Bayern und seinen Mitgliedsunternehmen: „Der Freistaat stellt so viel Geld wie noch nie für den Wohnungsbau bereit. Mit unserem Wohnbau-Booster Bayern und dem Bayerischen Baukonjunkturprogramm haben wir im vergangenen Jahr für Stabilität beim Wohnungsbau gesorgt. Viele Projekte wären ohne unsere Programme nicht gestartet. 2023 haben wir erstmals inklusive Bundesmittel über eine Milliarde Euro in die Wohnraumförderung investiert und diese Fördermilliarde wird 2024 und 2025 verstetigt, wie der Landtag am Mittwoch beschlossen hat. Damit legen wir nach 115 erfolgreichen Jahren den Grundstein für weiteren sozial orientierten und bezahlbaren Wohnungsbau in Bayern.“

Quelle:
Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr

VdW Bayern bleibt unter bewährter Leitung

München (23.05.2024) – Der Verbandsrat des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen e.V. hat Hans Maier und Andreas Pritschet als Verbandsdirektoren wiederbestellt. Damit hat die seit Juli 2020 bestehende Doppelspitze weiterhin Bestand.

Hans Maier zeichnet als Verbandsdirektor für das Ressort Interessenvertretung und Dienstleistungen verantwortlich. Andreas Pritschet ist als Verbandsdirektor für das Ressort Wirtschaftsprüfung und Prüfungsnahe Beratung zuständig. Gleichzeitig ist er Vorstandsvorsitzender der Bavaria Treu AG. „Der Verbandsrat setzt auch zukünftig auf die bewährte Doppelspitze mit Hans Maier und Andreas Pritschet und sieht den VdW Bayern in den allerbesten Händen“, sagt der Verbandsratsvorsitzende Alexander Förster.

Andreas Pritschet ist seit 2008 beim VdW Bayern angestellt. Seit dem 1. Juli 2020 ist er Verbandsdirektor und geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Die Berufsexamina zum Steuerberater und Wirtschaftsprüfer legte Andreas Pritschet 2012 und 2013 ab. Der Diplom-Volkswirt ist seit 2016 Mitglied des Vorstands der Bavaria Treu AG. Die Funktion des Vorstandsvorsitzenden übt er seit 1. Juli 2020 aus.

Hans Maier ist seit 2006 Verbandsdirektor und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des VdW Bayern. Beim GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. ist er Mitglied des Vorstands.

VdW Bayern wächst weiter

Der VdW Bayern ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Im Jahr 2023 konnte der Verband acht neue Mitgliedsunternehmen aufnehmen. „Die Gründung von sozial orientierten Wohnungsunternehmen ist auch immer in schwierigen Zeiten am Wohnungsmarkt erfolgt“, erläutern die Verbandsdirektoren Hans Maier und Andreas Pritschet. In diesem Jahr feiern 74 Verbandsmitglieder Jubiläum und der VdW Bayern selbst wird 115 Jahre alt.

Auch als Unternehmensgruppe hat sich der VdW Bayern weiterentwickelt. Ende 2023 wurde die Rechtsanwaltsgesellschaft Bavaria Legal AG gegründet. Die Rechtsanwaltsgesellschaft unterstützt und berät bei rechtlichen Problemen und Fragen mit Schwerpunkt im Bereich der Immobilien- und Wohnungswirtschaft. Anfang 2024 folgte die Gründung der VdW Bayern Digital Solutions GmbH. Das Unternehmen unterstützt die Wohnungswirtschaft bei der digitalen Transformation.

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Die Verbandsdirektoren Hans Maier und Andreas Pritschet (von links).

Foto: @VdW Bayern OH

Tag der Wohnungswirtschaft Bayern: Wirtschaftlich bauen, klimafreundlich investieren, bezahlbar Wohnen: Der Spagat der bayerischen Wohnungswirtschaft

Lindau (07.05.2024) – Die Mitglieder des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen haben 2023 unter schwierigen Rahmen-bedingungen ihre Investitionen leicht erhöht. 2,6 Milliarden Euro (+1,7%) wurden in Wohnungsneubau, Modernisierung und Instandhaltung investiert – mehr als jemals zuvor. 4.533 Wohnungen (-14%) wurden von den 504 sozial orientierten Wohnungsunternehmen im Freistaat gebaut. In ihren rund 550.000 Miet- und Genossenschaftswohnungen leben 1,4 Mio. Menschen bei einer Durchschnittsmiete von 7,01 Euro pro Quadratmeter.

Diese Leistungsbilanz verkündete Verbandsdirektor Hans Maier beim Tag der Wohnungswirtschaft Bayern in Lindau. In ihrer Resolution fordern die Verbandsmitglieder bessere Rahmenbedingungen für den Bau bezahlbarer Wohnungen und für die erforderlichen Klimaschutz-Investitionen. „Es muss gelingen, das Soziale zu erhalten und die Anforderungen der Klimawende zu erfüllen“, betont der Verbandsdirektor.

Die Baukrise ist auch an den sozial orientierten Wohnungsunternehmen nicht spurlos vorübergegangen. Die Investitionen sind zwar unverändert hoch, die Fertigstellungen gingen 2023 jedoch um 14 Prozent auf 4.533 Wohnungen zurück. Als Hauptursache für den Rückgang benennt der Verband die gestiegenen Baukosten. „Die Neubau-Investitionen sind 2023 sogar leicht gestiegen und trotzdem konnten weniger neue Wohnungen gebaut werden. Die Kosten pro Wohnung sind einfach zu hoch“, erklärt Maier.

Die Wohnungsunternehmen stoßen an die Grenze der Investitionsfähigkeit. Denn die Verbandsmitglieder stehen mit der energetischen Modernisierung ihrer Bestandsgebäude vor einer Mammutaufgabe. „Die Klimawende erfordert einen enormen Kapitaleinsatz“, berichtet der Verbandsdirektor. Hinzu komme das oft vernachlässigte Thema Wohnen im Alter und die damit verbundenen Anforderungen an die Wohnungen.

Die Wohnungsunternehmen im VdW Bayern möchten auch weiterhin ihre Kernaufnahme erfüllen: Gutes, sicheres und sozial verantwortbares Wohnen für die Menschen in Bayern. Um dieses Ziel zu erreichen, fordern die Verbandsmitglieder geeignete politische Rahmenbedingungen.

Entschließung für soziales und nachhaltiges Wohnen

In ihrer Entschließung nennen die Verbandsmitglieder vor allem die Senkung der Baukosten als Ziel. Konkret sollen die öffentlich-rechtlichen Vorgaben auf den Prüfstand. „Das Baugesetzbuch und die Landesbauordnungen müssen entschlackt, das geltende Bauvertragsrecht muss geändert werden“, verdeutlicht Maier. Ein weiterer Baustein ist für den Verband die Planbarkeit bei Wohnraumförderung. Denn der Wohnungsbau funktioniere größtenteils nur noch mit staatlichen Fördermitteln. „Wir brauchen eine sichere Perspektive bei der Wohnraumförderung“, sagt der Verbandsdirektor.

Für die Klimawende fordern die Unternehmen langfristige und stabile Gesetzesvorgaben sowie einen verlässlichen Fahrplan für die zukünftige Energieversorgung.

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