Das genossenschaftliche Wohnen im Freistaat boomt

München (30.06.2023) – Wohnungsgenossenschaften ermöglichen den Menschen gutes und sicheres Wohnen zu fairen Preisen. In Zeiten angespannter Wohnungsmärkte werden verstärkt Wohnungsgenossenschaften gegründet. Seit dem Jahr 2013 wurden 40 neue Genossenschaften in den Verband bayerischer Wohnungsunternehmen aufgenommen. „So viele genossenschaftliche Neugründungen im Wohnungssektor gibt es in keinem anderen Bundesland“, freut sich Verbandsdirektor Hans Maier. Mit dem Internationalen Tag der Genossenschaften am 1. Juli wird wieder auf diese besondere Rechtsform aufmerksam gemacht.

Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung, so lautet das Motto der Genossenschaften. Die Rechtsform Wohnungsgenossenschaft ist immer besonders gefragt, wenn es auf den lokalen Wohnungsmärkten eng ist. Große Gründungswellen gab es schon nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Angesichts des knappen Wohnraums verzeichnet der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen in den letzten Jahren einen regelrechten Gründungsboom. „Das genossenschaftliche Wohnen hat eine große Zukunft“, da ist sich der Verbandschef sicher.

Heute gibt es 354 Wohnungsgenossenschaften in Bayern. Sie besitzen rund 173.000 Wohnungen. Mit einer Durchschnittsmiete von 6,75 Euro sind sie darüber hinaus eine natürliche Mietpreisbremse. Denn der Sinn und Zweck der Genossenschaften ist in ihrer Satzung festgeschrieben. Sie sind der Förderung ihrer Mitglieder verpflichtet. „Das bedeutet sicheres Wohnen zu fairen Mieten ohne Gefahr einer Eigenbedarfskündigung oder der Spekulation mit dem Gut Wohnen“, erklärt Maier.

Kein Wunder, dass sich viele Menschen für die Mitgliedschaft in einer Genossenschaft interessieren. Entsprechend lang sind die Wartelisten bei den Bestandsgenossenschaften. Bleibt die Mitgliedschaft bei einer Neugründung. „Leider ist es oft ein langer Weg bis zum ersten Bauprojekt“, berichtet der Verbandsdirektor. Das liege an der Schwierigkeit, ein bezahlbares Grundstück zu finden und an den hohen Baukosten. Seit Anfang 2022 sind zudem die Bauzinsen deutlich gestiegen.

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