Regensburger Entschließung 2025: VdW Bayern legt klare Forderungen für bezahlbares Wohnen vor

Regensburg, 14.05.2025 – Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) hat auf seinem diesjährigen Verbandstag in Regensburg eine Entschließung verabschiedet, mit der die Wohnungswirtschaft ein deutliches Signal an die Politik sendet: Für bezahlbares, sozial verantwortliches und zukunftsfähiges Wohnen braucht es verlässliche Rahmenbedingungen – insbesondere eine zielgerichtete Förderung.

„Die Mitglieder des VdW Bayern sorgen nicht nur während der Bindungsfrist für günstige Mieten. Ihre Wohnungen bleiben auch danach bezahlbar und im Bestand, statt Spekulationsobjekt zu werden“, betont Hans Maier, Verbandsdirektor des VdW Bayern. Beleg seien nicht nur die 108.000 geförderten Wohnungen, sondern alle rund 550.000 Wohnungen der Verbandsmitglieder mit einer Durchschnittsmiete von 7,23 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen diese Wohnungen rund 34 % unter der durchschnittlichen bayerischen Marktmiete.

Hintergrund der Entschließung ist der drastische Rückgang im frei finanzierten Wohnungsbau. Während die Baukosten steigen und Projekte oft unrentabel werden, ist der geförderte Wohnungsbau wirtschaftlich tragfähig – doch das Förderbudget des Freistaats ist überzeichnet, die Mittel fließen häufig an private Investoren mit kurzfristigem Interesse.

Die Forderungen der Wohnungswirtschaft Bayern

Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft braucht verlässliche Rahmenbedingungen, um auch künftig bezahlbaren Wohnraum schaffen und erhalten zu können. Dazu zählt ein klarer Förderrahmen von Bund und Freistaat, der den Neubau geförderter Wohnungen nachhaltig unterstützt. Ziel muss es sein, dauerhaft bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen – nicht nur zeitlich begrenzte Lösungen.

Auch die energetische Sanierung des Gebäudebestands erfordert passende Instrumente. Die Dekarbonisierung muss für die Mieterinnen und Mieter bezahlbar bleiben. Deshalb ist eine zielgerichtete Förderung für den Bestand ebenso notwendig wie für den Neubau.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Bereitstellung von geeigneten Grundstücken. Kommunen und Freistaat sind gefordert, ausreichend Flächen für den geförderten Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen.

Zudem braucht es mehr Pragmatismus beim Bauen: Vorschriften und Normen, die das Bauen unnötig verteuern, müssen auf den Prüfstand. Vorrang sollten kosteneffiziente und bewährte Lösungen wie der Gebäudetyp E, der Hamburger Standard sowie serielle und modulare Bauweisen und Sanierungen erhalten.

„Unsere Unternehmen bauen – soweit es die Wirtschaftlichkeit zulässt. Dafür brauchen sie aber auch politische und finanzielle Unterstützung, die die Realität am Bau anerkennt und die soziale Funktion des Wohnens ernst nimmt“, so Hans Maier weiter.

Die Wohnungswirtschaft im VdW Bayern versteht sich als Teil der Lösung für die angespannte Lage auf den Wohnungsmärkten – mit einem klaren Fokus auf bezahlbares, nachhaltiges und soziales Wohnen.


Bayerische Förderkrise trifft Wohnungswirtschaft

Wohnungsbauzahlen sinken deutlich

München (12.05.2025) – Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) stellt bei seiner Jahrespressekonferenz die Leistungsbilanz der 505 sozial orientierten Mitgliedsunternehmen vor. Die Geschäftszahlen 2024 wirken zunächst stabil: Die Gesamtinvestitionen sind leicht auf 2,6 Mrd. Euro gestiegen. Doch der Neubau ist 2024 um ein Fünftel auf 3.566 Wohnungen zurückgegangen. Beim geförderten Wohnungsbau zeigt sich der Einbruch noch deutlicher. Mit 1.822 geförderten Wohnungen liegt der Rückgang bei 42 Prozent. „Die Lage ist ernst“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Denn für das Jahr 2025 werden keine neuen Anträge mehr bewilligt. Der Förderstopp betrifft rund 4.950 geplante Neubauwohnungen und 1.280 Wohnungen, die modernisier werden müssen.

Die Mitgliedsunternehmen investierten im Jahr 2024 insgesamt 2,6 Mrd. Euro – ein Plus von 2,1 Prozent. In den Neubau flossen 1,6 Mrd. Euro (-1,8 %), in Modernisierungen 386 Mio. Euro (-4,9 %) und in die Instandhaltung 681 Mio. Euro (+18,3 %). Die nahezu gleichbleibenden Investitionen konnten den Rückgang beim Wohnungsbau nicht aufhalten. Die Baukrise hat im Jahr 2024 endgültig auch die Wohnungswirtschaft in Bayern erreicht. Zeigte sich nach rund zehn Jahren eines nahezu ununterbrochenen Anstiegs bei den Fertigstellungen im Jahr 2023 erstmals wieder ein moderater Rückgang um rund 10 Prozent, so stürzten die Fertigstellungen im Jahr 2024 regelrecht ab. Der Wohnungsneubau ging um ganze 21% zurück und fiel von 4.300 Wohnungen im Jahr 2023 auf nur noch 3.566 Wohnungen in 2024 ab.

Überraschender Förderstopp und fehlende Perspektive

„Besonders dramatisch ist die Lage beim geförderten Wohnungsbau“, kritisiert Maier. Der Förderstopp zu Jahresbeginn 2025 kam für viele Unternehmen überraschend. Hintergrund ist eine massive Überzeichnung der Fördermittel im Jahr 2024: Auf 700 Mio. Euro für die Einkommensorientierte Förderung (EOF) kamen Anträge über 1,9 Mrd. Euro. Wegen dieses Antragsstaus wird 2025 keine neue Förderung mehr bewilligt – auch für 2026 fehlt die Planungssicherheit. Das wirkt sich vor allem auf Unternehmen aus, die sich bereits mit städtebaulichen Verträgen verpflichtet haben. Leidtragende sind auch junge Wohnungsgenossenschaften, bei denen die Finanzierung der ersten Bauprojekte nun ungewiss ist. „Der Vertrauensverlust ist riesig“, sagt Maier.

Umfrage: Auswirkungen des Förderstopps

Der Förderstopp betrifft aktuell über 90 Verbandsmitglieder. Betroffen sind rund 4.950 Wohnungen in Neubauprojekten und 1.280 Wohnungen in Modernisierungsmaßnahmen. Das ergab eine Mitgliederbefragung des Verbands. Besonders kritisch: Für den Neubau von 2.318 Neubauwohnungen und die Modernisierung von 247 Wohnungen wurde die Bewilligung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn bereits von den Behörden erteilt – ohne, dass nun die Fördermittel bereitgestellt werden. Dadurch werden die betroffenen Unternehmen in teure Zwischenfinanzierungen gedrängt. „Wir brauchen übergangsweise mehr Geld im System“, fordert der Verbandsdirektor. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sieht zwar eine deutliche Erhöhung der Investitionen in den sozialen Wohnungsbau vor. Allerdings werden noch keine konkreten Zahlen genannt. „In der aktuellen Situation bräuchten wir allein in Bayern 800 Mio. Euro zusätzlich“, rechnet Maier vor.

Forderung nach längeren Belegungsbindungen

Die Ursache für die deutliche Überzeichnung der Wohnraumfördermittel liegt für den Verband vor allem an der stark wachsenden Nachfrage aus der Privatwirtschaft. „Es kann nicht sein, dass Wohnraumfördermittel in der Baukrise zu Rettungskapital werden“, kritisiert der Verbandsdirektor. Denn das hat nichts mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung zu tun. „Bei der sozial orientierten Wohnungswirtschaft bleiben die geförderten Wohnungen nach Bindungsablauf im Bestand und werden weiterhin zu fairen Preisen vermietet“, erklärt Maier. Andere Bundesländer hätten zwar auch mit knappen Fördermitteln zu kämpfen, aber einen kompletten Stopp scheint es nur in Bayern zu geben.

Ein Ausweg ist für den Verband die Änderung der Wohnraumförderbestimmungen. Diese sehen aktuell Belegungsbindungen von 25, 40 oder 55 Jahren vor. Die aktuell kürzeste Bindungslaufzeit von 25 Jahren sollte gestrichen werden. „Bei längeren Laufzeiten bleiben die Mieten länger bezahlbar“, erklärt Maier.

Baukrise offenbart strukturelle Schwächen

Der Ansturm auf die Fördermittel zeige, wie sehr die Baukrise den Wohnungsmarkt im Griff hat. Aus Sicht des VdW Bayern müssen die Rahmenbedingungen wieder so gestaltet werden, dass der Wohnungsbau in allen Marktsegmenten möglich ist. „Alle drei Säulen des Wohnungsbaus müssen wieder funktionieren: Der geförderte Mietwohnungsbau, der freifinanzierte Mietwohnungsbau und der Eigentumswohnungsbau“, sagt der Verbandsdirektor.

Neben steuerlichen Anreizen für den privaten Wohnungsbau hat der Verband vor allem die Baukosten im Fokus. Einen wichtigen Baustein für günstigeres Bauen hat der Bayerische Landtag letztes Jahr mit dem Ersten und Zweiten Modernisierungsgesetz beschlossen. Darin enthalten sind zentrale Forderungen der Wohnungswirtschaft wie Erleichterungen bei der Stellplatzpflicht, der Aufstockung von Gebäuden und die Beschleunigung der Bauverfahren.

Im Fokus der Wohnungswirtschaft steht weiterhin das Vorgehen gegen Vorschriften und Normen, die Bauen teuer machen. Mit dem Gebäudetyp E sowie dem seriellen und modularem Bauen gibt es gute Ansätze der Wohnungswirtschaft. Die von der neuen Bundesregierung geplante Wiedereinführung der Förderfähigkeit des EH-55-Standards beim Neubau, der angekündigten Bau-Turbo und die Überarbeitung des Baugesetzbuchs sind für den Verband ein Schritt in die richtige Richtung.

7,23 Euro pro Quadratmeter – Stabilisator am Wohnungsmarkt

Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen sind ein stabilisierender Faktor am bayerischen Wohnungsmarkt. Ihre Durchschnittsmiete liegt bei 7,23 Euro pro Quadratmeter. „Viele Menschen sind auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen“, sagt Maier. Gerade in den Städten wäre das Leben für viele Haushalte ohne die Angebote der Mitgliedsunternehmen nicht bezahlbar. Deshalb brauche es wieder verlässliche Rahmenbedingungen für den sozialen Wohnungsbau – auch als sozialpolitisches Signal in einem Bundesland mit wachsender Bevölkerung.


Statement VdW Bayern zu den steigenden Baugenehmigungen

In Bayern werden von Januar bis März 2025 Baugenehmigungen (einschließlich Genehmigungsfreistellungen) für insgesamt 13 666 Wohnungen bewilligt. Nach Mitteilung der Fachgruppe im Bayerischen Landesamt für Statistik steigt die Zahl der Wohnungsbaufreigaben damit um 1 218 Wohnungen beziehungsweise 9,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024.

Verbandsdirektor Hans Maier:

Der Anstieg bei den Baugenehmigungszahlen im ersten Quartal 2025 wirkt zunächst positiv. Allerdings hat die Trendwende bisher vor allem den Einfamilienhausbau erfasst. Die Zuwächse bei den Mehrfamilienhäusern fallen nur moderat aus und in den kreisfreien Städten (-14%) sowie den Großstädten (-30%) sinken die Genehmigungszahlen. Also genau dort, wo der Wohnungsmarkt angespannt ist und dringend mehr neue Wohnungen gebraucht werden.

Für das Marktsegment geförderter Wohnungsbau erwartet der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen wegen des Förderstopps einen deutlichen Rückgang. Die Baukrise hat die Verbandsmitglieder inzwischen voll erfasst. Bauprojekte werden abgesagt oder verschoben. Der Wohnungsbau muss dringend wieder attraktiver werden. Wir brauchen sinkende Baukosten, mehr Fördermittel und steuerliche Anreize für den privaten Wohnungsbau.

Jahrespressekonferenz 2025 am 12. Mai 2025

Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft kam bisher relativ gut durch die Baukrise. Bei den Baufertigstellungen im Jahr 2024 gibt es nur einen geringen Rückgang. Doch inzwischen ist die Krise voll bei den Mitgliedern des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen angekommen.

Seit dem Jahr 2024 sind die Wohnraumfördermittel in Bayern überzeichnet. Im letzten Jahr wurden nur noch wenige Neubauprojekte gefördert und in diesem Jahr gibt es kaum noch Förderzusagen. Die Folge: Dringend nötige Bauprojekte werden verschoben oder gestrichen. Eine fatal Entwicklung vor dem Hintergrund der angespannten Wohnungsmärkte im Freistaat.

Bei seiner Jahrespressekonferenz am 12. Mai informiert Sie der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen über die Leistungsbilanz der 505 Verbandsmitglieder.

Unsere Themen:

  • Die Wohnungswirtschaft Bayern in Zahlen: Leistungsbilanz 2024
  • Baukrise – Wie geht´s weiter?
  • Aktuelle Situation bei der Wohnraumförderung – Bauen ohne Mittel

Wann: Montag, 12. Mai, 11:00 Uhr

Wo: Verband bayerischer Wohnungsunternehmen
Stollbergstr. 7, 80539 München
Sitzungssaal, 5. Stock

Gesprächspartner:

Hans Maier, Verbandsdirektor des VdW Bayern

Anmeldung:

E-Mail: tobias.straubinger@vdwbayern.de

VdW Bayern begrüßt die Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission Bürokratieabbau

VdW Bayern: Lösungen für mehr Wohnungsbau gefragt

Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen begrüßt die von der Enquete-Kommission vorgestellten Lösungsansätze für den Wohnungsbau ausdrücklich und wünscht sich eine zügige Umsetzung.

Verbandsdirektor Hans Maier:

„Die Baukosten sind zu hoch. Sie steigen seit Jahren ungebremst und haben sich zur größten Belastung für den Neubau von Wohnungen entwickelt. Wir brauchen dringend neue Lösungsansätze.

Mit ihren Vorschlägen zur Vereinfachung der zahlreichen Förderprogramme, der Einführung des Gebäudetyps E oder der Reform des Baurechts zeigt die Enquete-Kommission den Weg zu bezahlbaren Baukosten und damit zu bezahlbarem Wohnen auf.

Jetzt müssen die Handlungsempfehlungen schnell den Weg in die Praxis finden. Denn der Druck auf dem Wohnungsmarkt ist riesig und die Baukrise trifft auch die sozial orientierte Wohnungswirtschaft massiv.“

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Wohnungsbau in Mittelfranken bricht ein – Fördersituation verunsichert Wohnungsunternehmen

Nürnberg (11.03.2025) – Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen in Mittelfranken verzeichnen einen weiteren Rückgang beim Wohnungsneubau. Im Jahr 2024 wurden durch die Unternehmen 262 Wohnungen fertiggestellt. Vor drei Jahren waren es noch 842 Wohnungen. Bei der Frühjahrstagung der Vereinigung der Wohnungsunternehmen in Mittelfranken kritisieren die 54 Mitglieder die unsichere Fördersituation und zeigen Lösungen für die Baukrise auf. „Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ist riesig. Die Politik muss dringend handeln“, kommentiert Hans Maier, Vorstand beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen.

In den bayerischen Städten ist der Wohnungsmarkt angespannt wie lange nicht. Laut dem Verband bayerischer Wohnungsunternehmen fehlen rund 200.000 bezahlbare Wohnungen in Bayern. „Bei uns gibt es jedes Jahr 1.500 Bewerbungen, aber nur 100 Wohnungen werden frei“, verdeutlicht Roland Breun, Vorstand der Vereinigung der Wohnungsunternehmen in Mittelfranken und der Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach. Das große Interesse liegt an den attraktiven Preisen. Die Durchschnittsmieten für die rund 77.000 Wohnungen der Wohnungswirtschaft in Mittelfranken beträgt 7,46 Euro pro Quadratmeter. „Um auch bei neuen Wohnungen attraktive Mieten anbieten zu können, braucht es wieder bessere Rahmenbedingungen“, sagt Marko Dörsch, ebenfalls Vorstand der Vereinigung der Wohnungsunternehmen in Mittelfranken.

Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen haben seit 2015 massiv in den Wohnungsbau investiert. Doch die schwierige Situation mit hohen Baukosten, gestiegene Zinsen und einer zunehmend unplanbaren Wohnraumförderung haben die Bauprogramme ausgebremst. „Unsere Mitgliedsunternehmen können aktuell nur mit Wohnraumfördermittel bauen. Bei einer fehlenden Förderung müssen 75 Prozent der Wohnungsunternehmen ihre Neubauprojekte zurücknehmen oder stark reduzieren“, erklärt der Verbandsdirektor

Wohnraumförderung: Verband fordert längere Bindungen

Doch die Fördersituation im Freistaat wird zunehmend komplizierter. Neben den kommunalen und kirchlichen Wohnungsunternehmen sowie den Wohnungsgenossenschaften, die sich traditionell im geförderten Wohnungsbau engagieren, treten zunehmend neue Akteure in diesem Marktsegment auf. „Wegen der Baukrise möchten immer mehr private Wohnungsunternehmen und Bauträger mit Fördermitteln bauen“, erklärt Maier. Die Folge: Die Fördermittel sind deutlich überzeichnet. Im Jahr 2024 wurden sie restlos abgerufen und auch für 2025 ist das Förderprogramm bereits ausgebucht. Für den Verband bayerischer Wohnungsunternehmen ist klar: Die geförderten Wohnungen werden mit Steuergeldern für Menschen gebaut, die sich nicht aus eigener Kraft am Wohnungsmarkt versorgen können. Diese Wohnungen dürfen nach Ablaufen der Sozialbindungen nicht zum Handelsobjekt werden. Der Verband schlägt deshalb längere Belegungsbindungen für geförderte Wohnungen vor. 25 Jahre für geförderte Wohnungen seien zu kurz. „Die Wohnraumförderung muss von der Politik so gestaltet werden, dass sie die bestandshaltenden Unternehmen stärkt und über den gesamten Bindungszeitraum eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wohnungen ermöglicht“, bekräftigt wbg Nürnberg-Geschäftsführer Ralf Schekira.

Lösungen für die Baukrise

Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl fordert Verbandsdirektor Maier, dem Thema Wohnen mehr Bedeutung beizumessen. Der Wohnungsbau müsse Bestandteil des geplanten Sondervermögens für Infrastruktur werden. Die wichtigste Stellschraube zur Lösung der Baukrise sind die Baukosten. Als konkrete Maßnahmen für schnelle Erfolge schlägt der Verband Reduzierungen bei den Baustandards, die Vereinfachung des Baurechts und eine bessere Förderung des seriellen und modularen Bauens vor. Außerdem müsse der Gebäudetyp E, wie einfach bauen, weiter vorangebracht werden. „Das Bauen muss einfacher, schneller und kostengünstiger werden“, sagt Maier.

Bei der Wohnraumförderung spricht sich die Wohnungswirtschaft für eine Stärkung und Verstetigung der Fördermittel aus. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Stärkung des Wohneigentums. Deshalb setzt sich der Verband für steuerliche Anreize im Mietwohnungs- und Eigenheimbau ein.

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Krise im bezahlbaren Wohnungsbau: Genossenschaftsgründungen in Bayern gehen stark zurück

München (28.02.2025) – Die Wohnbaukrise trifft Wohnungsgenossenschaften besonders stark. Im Jahr 2024 wurde nur eine Wohnungsgenossenschaft neu gegründet. Einen starken Rückgang beobachtet der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen auch bei den Neubau-Fertigstellungen der Genossenschaften. „Den Genossenschaften geht die Puste aus. Die aktuellen Rahmenbedingungen verhindern den Bau bezahlbarer Mietwohnungen“, kommentiert Verbandsdirektor Hans Maier.

Im Jahr 2024 begleitete der VdW Bayern nur eine genossenschaftliche Neugründung. Im neuen Jahr sieht es nicht viel besser aus. In den Jahren 2015 bis 2023 wurden dagegen rund 30 Wohnungsgenossenschaften durch den Verband bei der Gründung unterstützt. „Die hohen Baukosten und die massiven Unsicherheiten bei Fördergeldern treffen gerade junge Wohnungsgenossenschaften stark. Unter den aktuellen Bedingungen gibt es für viele Gründungsinitiativen keinen realistischen Weg zum ersten eigenen Wohngebäude“, erklärt Verbandsdirektor Hans Maier.

Rund 300.000 Menschen in Bayern sind Mitglieder in einer Wohnungsgenossenschaft. Sie wohnen bei den 354 Mitgliedsgenossenschaften des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen zu einer Durchschnittsmiete von 6,21 Euro pro Quadratmeter.

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Pressestatement zum Bayerischen Baugipfel am 10. Februar 2025

VdW Bayern: Lösungen für mehr Wohnungsbau

München (10.02.2025) – Hans Maier vom Verband bayerischer Wohnungsunternehmen nennt drei konkrete Lösungsansätze als Auswege aus der Baukrise. Erste und wichtigste Stellschraube sind die Baukosten. Diese müssen dringend gesenkt werden. Als konkrete Maßnahmen für schnelle Erfolge schlägt der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen Reduzierungen bei den Baustandards, die Vereinfachung des Baurechts und eine bessere Förderung des seriellen und modularen Bauens vor. „Das Bauen muss einfacher, schneller und kostengünstiger werden“, sagt Maier. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist der geplante Gebäudetyp E, wie einfach bauen. „Der Gebäudetyp E muss das neue Normal werden“, ergänzt der Verbandsdirektor. Dazu brauche es aber eine praxistaugliche Regelung im BGB.

Zweiter Punkt ist die Stärkung und Verstetigung der Fördermittel für das bezahlbare Wohnen. Die KfW muss wieder ein verlässlicher Partner für den Wohnungsbau werden. Die Verbandsmitglieder können aktuell ohne Fördermittel keine Neubauprojekte durchführen. Für das Bauen ist eine langfristige Planungssicherheit unabdingbar.

Drittens: Die in Bayern dringend benötigten Wohnungen werden nicht nur mit Fördermitteln gebaut werden können. Ohne privates Kapital sind die benötigten Stückzahlen nicht finanzierbar. Deshalb spricht sich der Verband für steuerliche Anreize für den Mietwohnungsbau und den Eigenheimbau aus. Dies würde auch dazu beitragen, die angespannten Mietwohnungsmärkten zu entlasten.

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Verbandsumfrage zeigt: Wohnungswirtschaft Bayern bleibt trotz Herausforderungen stabil

Wohnungsneubau braucht langfristige und verlässliche Förderstrukturen

München (27.12.2024) – Die Geschäftslage der sozial orientierten bayerischen Wohnungsunternehmen hat sich im Jahr 2024 leicht verbessert. Sie bleibt aber deutlich hinter dem Niveau vor der Corona-Pandemie zurück. Laut einer aktuellen Umfrage des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen bezeichnen 58 Prozent der 505 Verbandsmitglieder ihre Geschäftslage als gut oder sehr gut. Im Jahr 2025 werden 29 Prozent der Unternehmen mehr Geld in den Wohnungsbau investieren. Insgesamt sind 4.500 bezahlbare Mietwohnungen geplant.

Die Umfrage zeigt auch, wie schwierig die Rahmenbedingung für die Wohnungswirtschaft aktuell sind. Knapp ein Viertel der befragten Unternehmen wird die Investitionen in den Wohnungsbau reduzieren. Die wesentlichen Gründe sind eine unsichere Fördersituation, unzureichende Fördermittel sowie hohe Baukosten und die gestiegenen Zinsen.

Starke Nachfrage nach Wohnraumfördermitteln

Beim Wohnungsbau sind die Unternehmen auf Fördermittel angewiesen. Rund 80 Prozent der geplanten Neubauprojekte sollen 2025 ganz oder teilweise mit Fördermitteln umgesetzt werden. Für 58 Prozent der Wohnungsunternehmen ist der Neubau ohne Förderung nicht möglich. „Die Ergebnisse zeigen: Ohne Förderung ist der Wohnungsneubau für unsere Mitglieder kaum machbar“, betont Verbandsdirektor Hans Maier. Schließlich sollten auch die Neubau-Mieten bezahlbar bleiben. Der Freistaat Bayern hat 2024 die Rekordsumme von 1,1 Mrd. Euro für die Wohnraumförderung bereitgestellt. Doch die hohe Nachfrage sorgte für einen kompletten Abruf der Mittel, sodass erstmals Projekte abgesagt werden mussten.

Klimaschutz: Fokus auf emissionsfreie Wärmeversorgung und Wärmepumpen

Neben dem Neubau gewinnt die energetische Modernisierung weiter an Bedeutung: 38 Prozent der Unternehmen planen hier eine Erhöhung ihrer Investitionen. Als Schlüssel zur Umsetzung der Klimawende sehen die Unternehmen eine stärkere Ausrichtung auf emissionsfreie Wärmeversorgung. Ein zentraler Ansatz ist der Einsatz von Wärmepumpen in Verbindung mit moderaten Sanierungen der Gebäudehülle. „Eine erfolgreiche Klimawende wird nur gelingen, wenn wir Klimaschutz und bezahlbares Wohnen zusammendenken. Die Integration von Wärmepumpen und der Ausbau klimaneutraler Energieversorgung sind entscheidende Bausteine dafür“, sagt Hans Maier.

Politik gefordert: Verlässlichkeit und realistische Standards

Von der Politik erwarten die Wohnungsunternehmen vor allem verlässliche Förderstrukturen (43 Prozent) und einen Verzicht auf überzogene Neubaustandards (21 Prozent). An dritter Stelle steht die Forderung nach zusätzlichen Fördermitteln.

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Wohnungswirtschaft Deutschland zum Ampel-Aus: Schnell Verlässlichkeit wiederherstellen

Zum Ende der Ampel-Koalition erklärt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:

„Mit Blick auf die riesigen Herausforderungen rund um das bezahlbare Wohnen kann sich Deutschland keine lange Phase der Unsicherheit erlauben. Der Wohnungsmangel muss schnell und nachhaltig bekämpft, die Klimaziele klug und bezahlbar angesteuert und strukturschwache Regionen attraktiver gemacht werden. Zudem muss das Wohnen durch altersgerechten Umbau und digitale Ausstattung der Gebäude fit für die Zukunft gemacht werden. Das alles muss geplant und vor allem finanziert werden können.

Deshalb gilt: Je eher die Vertrauensfrage gestellt wird und damit der Weg für Neuwahlen und dann eine hoffentlich stabile Regierung geebnet wird, desto besser ist es für alle zu treffenden Investitionsentscheidungen. Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen brauchen für ihre langfristigen Planungen Klarheit über die entsprechenden Rahmenbedingungen. Was Deutschland deshalb vor allem braucht, ist Verlässlichkeit und zwar schnell.“