Nach vorläufigen Ergebnissen der amtlichen Baugenehmigungsstatistik werden in Bayern im Jahr 2023 insgesamt 58 732 Wohnungsbaugenehmigungen (einschließlich Genehmigungsfreistellungen) erteilt. Nach Auskunft der Fachgruppe im Bayerischen Landesamt für Statistik ist die Zahl der zum Bau freigegebenen Wohnungen um 17 901 beziehungsweise 23,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen.

Mit 31 131 Baufreigaben sollen fast zwei Drittel der in neuen Wohngebäuden geplanten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entstehen. Im Vorjahresvergleich reduzieren sich die Wohnungsbaugenehmigungen bei Mehrfamilienhäusern mit einem Minus von 19,2 Prozent auch weniger deutlich als bei Einfamilienhäusern mit 35,7 Prozent und bei Zweifamilienhäusern mit 49,1 Prozent. Bei den Wohnungen in Wohnheimen wird dagegen eine Zunahme von 1 273 Baugenehmigungen beziehungsweise 80,0 Prozent registriert.

Der Blick auf die Regierungsbezirke und Kreise zeigt über alle Regierungsbezirke hinweg sowie bei den Landkreisen Abnahmen der Baugenehmigungen um zehn bis über 40 Prozent (Niederbayern, Unterfranken). Die kreisfreien Städte verzeichnen hingegen mit einem Plus von 4,3 Prozent und insbesondere die Großstädte mit einem Plus von 8,8 Prozent ein Wachstum, was auf mehr Wohnungsbaugenehmigungen für Wohnheime und Mehrfamilienhäuser zurückzuführen ist.

Wohnungswirtschaft Bayern: Wir müssen die Baukosten in den Griff bekommen

Der drastische Rückgang bei den Baugenehmigungen ist für den Verband bayerischer Wohnungsunternehmen auf die schlechten Rahmenbedingungen für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zurückzuführen. „Wir müssen die Baukosten dringend in den Griff bekommen“, fordert Verbandsdirektor Hans Maier. Die Baukosten seien inzwischen so hoch, dass Neubauprojekte oft nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar sind. Nach zehn starken Jahren mit immer neuen Rekordfertigstellungen beim Wohnungsbau hätten die 503 sozial orientierten Verbandsmitglieder deshalb die Handbremse gezogen. Im Jahr 2024 werden die Wohnungsunternehmen ihre Neubauinvestitionen um 40 Prozent reduzieren. „Dabei brauchen wir in Bayern dringend mehr Wohnungsbau“, sagt Maier. Schließlich wächst der Freistaat nach Angaben der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung 2022 bis 2042 weiter deutlich.