Nachhaltig und bezahlbar: Richtfest für Holz-Hybrid-Bau im geförderten Wohnungsbau

Die Joseph-Stiftung errichtet in der Bayreuther Von-Helmholtz-Straße 23 Mietwohnungen in Holz-Hybrid-Bauweise. Elf dieser Wohnungen verfügen über eine öffentliche Förderung (EOF) und kommen damit Menschen mit geringerem Einkommen zugute. Bei dem Ersatzneubau stehen der Erhalt natürlicher Ressourcen und das Schaffen kostengünstigen Wohnraums im Fokus.

Die Kombination der Baumaterialien Holz und Beton – kurz Holz-Hybrid-Bauweise – im Wohnungsbau, bringt mehrere Vorteile mit sich: unter anderem weniger Energiebedarf und weniger Ressourcenverbrauch. Diese kommen auch beim Bauprojekt der Joseph-Stiftung in der Bayreuther Von-Helmholtz-Straße zum Tragen. Ergänzt durch die Förderung des Freistaates Bayern entsteht so moderner, nachhaltiger und bezahlbarer Wohnraum. Am 24. Oktober 2022 konnte gemeinsam mit Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger das Richtfest gefeiert werden. In dem Ersatzneubau entstehen 23 barrierefreie Mietwohnungen. Elf der Wohnungen sind im Rahmen der einkommensorientierten Förderung (EOF) öffentlich gefördert. Der Abbruch der Bestandsgebäude aus den 1950er-Jahren erfolgte Anfang des Jahres.

Ressourcenschonender und bezahlbarer Wohnraum

Das Projekt geht zwei wichtige Herausforderungen des Wohnungsbaus an. Durch die Holz-Hybrid-Bauweise in Kombination mit dem Heizsystem wird der CO2-Ausstoß bei der Durchführung des Bauvorhabens und im späteren Betrieb durch Einhaltung des BEG 55-EH-Standards reduziert. Gleichzeitig kann im Rahmen der EOF-Förderung kostengünstiger Wohnraum geschaffen werden. Mit der baulichen Umsetzung hat die Joseph-Stiftung die Firma Ed. Züblin AG beauftragt. Insgesamt entsteht eine Wohnfläche von rund 1.700 Quadratmetern sowie 24 Stellplätze. Die Joseph-Stiftung investiert in das Projekt rund sieben Millionen Euro. Nach aktuellen Planungen ist die Fertigstellung für den Juni 2023 anvisiert.

Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger hob in seinem Grußwort die Besonderheit des Projektes hervor: „Die Joseph-Stiftung stellt sich zwei der größten Herausforderungen unserer Zeit: Zum einen fehlt überall in den Städten – und natürlich auch hier in Bayreuth – Wohnraum, der noch dazu auch für Menschen mit wenig Einkommen bezahlbar ist. Zum anderen spielen Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit eine immer wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft. Mit dem Bau des Mehrfamilienhauses in Holz-Hybrid-Bauweise meistert die Joseph-Stiftung diese zwei Herausforderungen: Sie schafft hier in Bayreuth Wohnraum und das mit Hilfe von nachhaltigem und klimafreundlichem Bauen.“

Neue Wege beschreiten

„Zum Erreichen der Klimaziele sind Wohnungsunternehmen gefordert, innovative Techniken zum Bauen zu verwenden. Mit dem Projekt in Bayreuth kommen wir dieser Verpflichtung nach. Nur mit den Erfahrungswerten solcher Projekte können wir auch in Zukunft ressourcenschonend und klimafreundlich bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen“, sagt Andreas F. Heipp, geschäftsführender Vorstand und Vorstandssprecher der Joseph-Stiftung, und ergänzt: „In Zeiten massiv steigender Baukosten, knapper Baumaterialien, stark steigender Zinsen und der angestrebten CO2-neutralen Wärmeversorgung werden weitere Baumaßnahmen bezüglich ihrer Umsetzung überprüft werden müssen. Das Land Bayern hat mit seiner neuen EOF-Förderung den richtigen Impuls gesetzt. Dennoch benötigen Gemeinwesen orientierte Wohnungsunternehmen aufgrund der aktuellen Entwicklungen weitergehende Unterstützung und ein Augenmaß bei den Anforderungen an den Klimaschutz.“

Das viergeschossige Gebäude wird im Erdgeschoss in Massivbauweise mit Sichtbeton und in den Obergeschossen mit tragenden Holzkonstruktionen und einer Holzfassade errichtet. Beheizt werden beide Gebäude mit einem Holzpellet-Kessel mit Pelletbunker. Die Warmwasserversorgung wird dezentral über elektrische Durchlauferhitzer realisiert. Alle Wohnungen in den Erdgeschossen erhalten Terrassen, in den Obergeschossen entstehen vorgesetzte Balkone.

Was ist Holz-Hybrid-Bauweise?

Beim Bauen mit Holz-Hybrid werden die Materialien Holz und Beton kombiniert. Beide Baustoffe übernehmen die statischen Lasten gemeinsam. Dabei tragen Betoninnenwände und Holzaußenwände gemeinsam die Betondecken. Zudem bringen beide Materialien weitere Vorteile mit sich, die in ihrer Kombination den Bau von Gebäuden schneller, flexibler und mit einem höheren wirtschaftlichen Nutzen möglich machen.

Richtfest Bayreuth-58: (von links): Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Bereichsleiter Planen und Bauen Matthias Jakob (Joseph-Stiftung), Vorstandssprecher Andreas F. Heipp (Joseph-Stiftung). Fotograf Matthias Hoch