Zwei Grundstücke, zwei Bauherren und 36 sozialorientierte Wohnungen –
Spatenstich in Augsburg-Kriegshaber
Am Anfang des neuen Jahres 2023 wurde durch einen symbolischen Spatenstich der Startschuss für ein besonderes Wohnbauprojekt in Augsburg gegeben. In Anwesenheit der 2. Bürgermeisterin der Stadt Augsburg, Martina Wild, Verbandsdirektor Hans Maier und über 60
geladenen Gästen aus Politik, Verwaltung, Architektur- und Planungsbüros, Finanzinstituten, Kollegen aus der Wohnungswirtschaft, beteiligten Baufirmen und Vertretern der Bauherren, konnten auf einem Areal der ehemaligen Flak-Kaserne in Augsburg der Baubeginn gefeiert werden.
Dieses Vorhaben ist besonders bemerkenswert, da zwei Bauherren, welche der sozial- und gemeinwohlorientierten Wohnungswirtschaft verpflichtet sind, in Kooperation zwei Gebäude auf ihren Grundstücken bauen. Die Stadt Augsburg und die Wohnbaugruppe-Entwickeln GmbH konnte als Treuhänder und Entwickler für das Konversionsgebiet die Baufelder vorrangig Bauherren zur Verfügung stellen, welche den qualitativen Anspruch an die Planung (Städtebau, Architektur, Grundrisstypologien, Nutzungen und Freiflächen) genügen. Der Planungsprozess wurde daher durch das Stadtplanungsamt der Stadt Augsburg und dem Baukunstbeirat kritisch und konstruktiv begleitet.
Die Bauherren und Projektbeteiligten sind: Die TüranTür – Miteinander Wohnen und Leben gGmbH und die Siedlungsgenossenschaft Augsburg-Firnhaberau eG. Tür an Tür gGmbH errichtet im KfW–Standard 40 und Holzständerbauweise 17 Wohnungen im geförderten Wohnungsbau, darunter eine Familien-Rollstuhlfahrer-Wohnung, zwei Wohnungen für größere Familien und zudem eine freifinanzierte größere Cluster-WG, Aufenthaltsbereiche und Sozialtreff, sowie zehn Tiefgaragenstellplätze und einen größeren Fahrradbereich.
Die Siedlungsgenossenschaft baut 19 freifinanzierte Genossenschaftswohnungen, darunter elf familienfreundliche
4-Zimmer-Maisonettwohnungen mit kleinem Garten. Auf dem Staffelgeschoss entstehen drei Dachterrassen- Wohnungen (zwei 2- und eine 3-Zimmerwohnung) sowie eine Cluster-WG mit fünf abgeschlossenen Appartements und Gemeinschaftsraum/-terrasse. Zwei abgeschlossene „Home-Office-Zimmer“ und eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen ergänzen das Gebäude, welches im KfW-Standard 55 errichtet wird.
Die Herausforderungen im Wohnungsbau sowie die täglich an die SGF und an TüranTür herangetragenen Sorgen und Nöte der Wohnungssuchenden vereint die beiden sozial orientierten Bauherrn und so entschieden sie: „Wir machen es zusammen!“ Es wird so viel wie möglich gemeinsam geplant, ausgeschrieben, gebaut und bewirtschaftet. Neben den Wohnungen entstehen Quartierstreff, Gemeinschaftsräume, gemeinsamer Stellplatzbereich, Aufenthaltsbereich, Spielplatz und Home-Office-Räume.
Nach der Begrüßung der Gäste durch die Geschäftsführerin der TüranTür gGmbH, Christine Kamm und dem geschäftsführenden Vorstand der Siedlungsgenossenschaft Augsburg-Firnhaberau eG, Rainer Beyer, betonte die 2. Bürgermeisterin Martina Wild in ihrem Grußwort den Signalcharakter dieses Vorhabens. Die Stadt Augsburg freut sich zwei Investoren gefunden zu haben, welche
sozial- und gemeinwohlorientierten Wohnungsbau in Angriff nehmen. Sozialorientierte Bodennutzung ist in Augsburg dringend nötig. Alle Menschen sollten Zugang zu geeignetem Wohnraum haben. Die Kommunen müssten noch viel mehr solcher Projekte initiieren und fördern. Sie wünscht allen Beteiligten viel Erfolg mit dem Vorhaben und eine guten Bauablauf.
„Ein Highlight für mich ganz persönlich ist die Kooperation zweier Wohnungsunternehmen mit verschiedenen Rechtsformen’, sagte VdW Bayern-Verbands-
direktor Hans Maier. Von dieser Kooperation würden beide Seiten enorm profitieren, zeigte sich Maier überzeugt.
Das Thema Wohnen beschäftige die Menschen in Bayern. Günstige Wohnungen fehlen im ganzen Freistaat – nicht nur in den Ballungszentren. Beim Verband bayerischer Wohnungsunternehmen merke man schon an den zahlreichen Neugründungen von Genossen-
schaften und kommunalen Wohnungsgesellschaften, wie groß der Handlungsbedarf ist.
„Bezahlbare Wohnungen, Leben in Gemeinschaft, klimagerechtes Bauen: Ihr Projekt bietet nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner einen großen Mehrwert, sondern ist auch ein starkes Signal für das ganze Quartier”, so der Verbandsdirektor.
Nach dem erfolgreichen Spatenstich gab es einen kleinen Imbiss mit warmen und kalten Getränken im nahegelegenen
Inklusionshotel „einsmehr”. Dort wurde der Spatenstich mit vielen Begegnungen und Fachgesprächen weitergeführ