Energiekosten für viele Haushalte ohne Preisdeckel nicht bezahlbar

München, 15.09.2022 – Deutschland braucht unverzüglich einen Gaspreisdeckel, um zehntausende Mieterinnen und Mieter sowie zahlreiche sozial orientierte Wohnungsunternehmen vor dem Ruin zu retten. „Die Warmmiete für unsere Mieter wird bereits aufgrund der jetzigen Energiepreise um durchschnittlich über 25 Prozent ansteigen müssen. Aber das ist erst der Anfang. Viele Menschen werden sich die explodierenden Preise nicht leisten können“, sagt der Direktor des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen Hans Maier.

Allein zwischen Januar und Juli 2022 mussten die deutschen Haushalte im Schnitt 850 Euro mehr für Energie ausgeben als im gesamten Jahr 2021. Und das, bevor die nächste Heizperiode überhaupt angefangen hat. Wird kein Gaspreisdeckel eingeführt, müssen die Haushalte 2022 im Schnitt zwischen 1.360 Euro im günstigsten aber unrealistischen Fall, und bis zu 3.800 Euro in der Spitze mehr für Energie ausgeben als noch 2021.Diese hohen Zusatzkosten sind für viele Haushalte schwer bezahlbar. „Besonders betroffen sind die Mieterinnen und Mieter bei den sozial orientierten Wohnungsunternehmen, den Wohnungsgenossenschaften, kommunalen und kirchlichen Wohnungsunternehmen“, erklärt der Verbandsdirektor. Für diese Unternehmen bedeuten Zahlungsausfälle auch eine Gefahr für die eigene Liquidität.

„Der neueste Spitzenwert bei einem Verbandsmitglied liegt bei fast 47 Cent pro Kilowattstunde. Das bedeutet in der Praxis, die Vorauszahlung für die Wohnung, die bisher monatlich 50 Euro beträgt, muss dann auf 750 Euro angehoben werden. Das können sich die Mieter der sozial orientierte Wohnungsunternehmen nicht leisten“, so Maier. „Der Winter steht vor der Tür. Die Bundesregierung muss sofort handeln und einen Gaspreisdeckel einführen“, fordert Maier. Viele andere europäische Länder hätten das bereits getan. Der Gaspreisdeckel muss in einer Höhe eingezogen werden, dass er Anreize für einen sparsamen Umgang mit Energie bietet aber soziale Verwerfungen verhindert und mittelbar auch den Strompreis senkt.

„Bisher wurde das Problem nicht an der Wurzel angegangen“, betont der Verbandsdirektor. Der Gaspreisdeckel ist für die Wohnungswirtschaft die einzige wirksame Lösung, da Preissteigerungen so erst gar nicht bei den Menschen ankommen.

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