Neubau ist nur noch mit Fördermitteln möglich

Der Wohnungsbau ist derzeit eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Bayern wächst und der Neubau kann mit dieser Entwicklung nicht mithalten. In den bayerischen Städten ist der Wohnungsmarkt angespannt wie lange nicht. Laut dem Verband bayerischer Wohnungsunternehmen fehlen rund 200.000 bezahlbare Wohnungen in Bayern. „Bei uns gibt es jedes Jahr 1.500 Bewerbungen, aber nur 100 Wohnungen werden frei“, verdeutlicht Roland Breun, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach.

Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen haben seit 2015 massiv in den Wohnungsbau investiert. Durch die Wohnungsbauprogramme des Freistaats haben die Unternehmen seit 2015 die Neubauplanungen hochgefahren. Insgesamt bauten die Verbandsunternehmen seitdem mehr als 32.000 neue Wohnungen – bezahlbar und mit einem hohen Standard.


Doch die schwierige Situation mit hohen Baukosten, gestiegene Zinsen und einer zunehmend unplanbaren Wohnraumförderung haben die Bauprogramme ausgebremst. Die Verbandsmitglieder können aktuell nur mit Wohnraumfördermittel bauen. Bei einer fehlenden Förderung müssen 75 Prozent der Wohnungsunternehmen ihre Neubauprojekte zurücknehmen oder stark reduzieren.
Angesichts enormer Kosten und knapper Mittel braucht es laut dem Verband für einen dauerhaft funktionierenden Wohnungsbau nicht nur mehr Förderung, sondern auch ausreichend bezahlbare Grundstücke, eine Bremse bei den Baukostensteigerungen, steuerliche Anreize und ein Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau.

Einen wichtigen Baustein für günstigeres Bauen hat der Freistaat mit dem Modernisierungsgesetz 2024 beschlossen. Darin enthalten sind zentrale Forderungen der Wohnungswirtschaft wie Erleichterungen bei der Stellplatzpflicht, bei der Aufstockung von Gebäuden und den Typengenehmigungen für serielles Bauen

Das Bauen muss einfacher, schneller
und kostengünstiger werden

Hans Maier | Verbandsdirektor

Innovative Lösungen für die Baukrise

Für mehr Wohnungsbau im Freistaat geht die Wohnungswirtschaft auch neue Wege. In der Pilotphase befindet sich aktuell der Gebäudetyp E – wie einfach bauen – von dem sich die Wohnungswirtschaft deutliche Kosteneinsparungen verspricht. Von den 19 im Freistaat an einem Pilotprojekt zum neuen Gebäudetyp teilnehmenden Unternehmen sind zehn Verbandsmitglieder.

Große Erwartungen hat der Verband auch in serielle Bau- und Sanierungsmaßnahmen, die deutliche Kosteneinsparungen versprechen. Für das serielle Bauen gibt es einen Rahmenvereinbarung des Bundesverbands GdW mit 20 Anbietern.

Serielles Bauen 2.0 – Die Rahmenvereinbarung der Wohnungswirtschaft

Hier finden Sie Informationen zum seriellen Wohnungsbau

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