Im Jahr 2024 setzte sich die 2022 begonnene Korrektur am deutschen Immobilienmarkt noch fort. Die Europäische Zentralbank hatte die Leitzinsen von Juli 2002 bis September 2023 von 0 auf 4,5 Prozent angehoben. Mittlerweile liegt der Hauptrefinanzierungssatz wieder bei 3,8 Prozent, aber die Finanzierung von Bau- und Kaufvorhaben ist nach wie vor deutlich teurer als vor dem Preishöchststand im Jahr 2022. Gestiegene Energie- und Verbraucherpreise haben die Kaufkraft vieler Haushalte in den letzten zwei Jahren zudem belastet. Die reduzierte Kreditnachfrage wurde begleitet von einer restriktiveren Kreditvergabe der Banken. Das Volumen der neu vergebenen Wohnungsbaukredite ging ausgehend von seinem Maximum im März 2021 bis zu seinem Minimum im Dezember 2023 um fast 60 Prozent zurück.info Seitdem steigt das Kreditvolumen zwar wieder. Allerdings liegt es immer noch mehr als 40 Prozent unter seinem Maximum. Dies hatte Auswirkungen auf die Immobilienpreise und die Mieten.
Die Preis- und Mietentwicklung auf dem deutschen Wohnungsmarkt spielt für die Unternehmen und Haushalte eine wichtige Rolle. Deshalb widmet sich eine umfangreiche Forschung der Immobilienpreisdynamik.info Seit dem Jahr 2014 wird am DIW Berlin regelmäßig die Preisentwicklung in Kreisen Deutschlands analysiert und auf Grundlage statistischer Verfahren untersucht, ob es zu Preisübertreibungen kommt.info
Die vorliegenden Studie aktualisiert die Auswertungen. Grundlage ist ein Datensatz des Immobilienverbandes IVD über Miet- und Kaufpreise für Wohnimmobilien (Kasten). Der Datensatz ist in Deutschland fast einmalig, da er nahezu die Hälfte aller Kreise und alle relevanten Wohnungsmarktsegmente abdeckt. Dies erlaubt eine detaillierte regionale Analyse differenziert nach Mieten, Haus- und Grundstückspreisen.