Die Ergebnisse der Jahresabschlussbefragung 2024 der bayerischen Wohnungswirtschaft zeichnet ein durchmischtes Bild der aktuellen Situation innerhalb der Branche.
Einerseits hat sich die Einschätzungen der eigenen Geschäftslage gegenüber Dezember 2023 minimal verbessert – bleibt jedoch weiterhin deutlich hinter der Situation vor der Coronapandemie zurück.
Auch im Bereich des Wohnungsneubaus stehen die Zeichen für 2025 auf Kontinuität. Der VdW Bayern rechnet für das Jahr 2024 mit insgesamt etwa 4.500 Wohnungsfertigstellungen der Verbandsmitglieder. Allein die 163 antwortenden Unternehmen planen, im kommenden Jahr 2025 3.300 Wohnungen fertigzustellen. Die Fertigstellungen werden sich über die Jahre 2023 – 2025 betrachtet damit voraussichtlich auf einem gleichbleibenden Niveau bewegen.
Es zeigt sich: Die Wohnungswirtschaft bleibt auch in schwierigen Zeiten aktiv und baut weiter. Die Investitionen in den Wohnungsbau sollen bei 27% der antwortenden Unternehmen steigen.
Gleichzeitig zeigt die Befragung auch, dass sich die Wohnungswirtschaft Bayern mit einem zusehends unmöglichen Aufgabenspektrum konfrontiert sieht. Bereits heute fehlen vielen Unternehmen etwa die Mittel, um Wohnungsneubau und Klimawende gleichzeitig zu stemmen. Dies zeigt sich auch an den Investitionsbudget der Unternehmen, welche sich laut Umfrage stetig weiter in Richtung Modernisierung verschieben. 37% der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen werden im kommenden Jahr mehr Geld für Modernisierungsmaßnahmen ausgeben.
Außerdem zeigt die Jahresabschlussbefragung noch einmal deutlich, wie schwierig die wirtschaftlichen Bedingungen für den Bau bezahlbarer Wohnungen aktuell sind. Beim Wohnungsneubau setzen nahezu alle Unternehmen auf Förderung. 90% aller im kommenden Jahre geplanten Wohnungen sollen laut Antworten der Umfrageteilnehmer unter Nutzung von Fördermitteln realisiert werden. Insgesamt planen die Unternehmen, rund 240 Mio. Euro an Fördermittel beim Freistaat Bayern abzurufen. Sollten die Unternehmen keine Förderung für ihr Projekt erhalten, so planen 58%, den Wohnungsbau bis auf Weiteres ein- oder zurückzustellen. Weitere 18% würden den Umfang ihrer Projekte deutlich reduzieren.
Um einen Ausweg aus der aktuellen Baukrise zu finden, steht für die 502 Wohnungsunternehmen in Bayern eine Verlässlichkeit der Förderbedingungen folglich an erster Stelle. Nahezu jedes zweite Unternehmen sieht Sicherheit bei der Ausstattung mit Fördermitteln als größten potenziellen Baubeschleuniger. „Mehr Sicherheit“ ist damit aktuell gefragter als „Mehr Fördermittel“.
Das Eintreten für passende und verlässliche Förderbedingungen wird die politische Arbeit des VdW Bayern im kommenden Jahr erneut maßgeblich bestimmen.
Bei allen Unternehmen, die in den vergangenen Tagen an der Jahresabschlussbefragung teilgenommen haben, möchten wir uns für die wertvollen Einschätzungen herzlich bedanken.