Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland lagen im 2. Quartal 2024 um 2,3 % höher als im 2. Quartal 2023. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die Preise gegenüber dem 1. Quartal 2024 um 1,0 %. Besonders im Straßengüterverkehr und bei den See- und Luftspeditionen gab es starke Preissteigerungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Verkehr und Lagerei: +3,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal

Mit +3,3 % gegenüber dem Vorjahresquartal verzeichnete der Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei im 2. Quartal 2024 den stärksten Preisanstieg aller Wirtschaftsabschnitte im Dienstleistungssektor. Maßgeblich dafür waren höhere Preise für Speditionsleistungen, die gegenüber dem Vorjahresquartal um 6,7 % stiegen. Während im Bereich der Seespeditionen höhere Frachtraten als Folge der Attacken der Huthi-Miliz auf die Handelsschifffahrt im Roten Meer die Preise steigen ließen, führte bei Luftspeditionen ein gestiegenes Volumen an Käufen privater Verbraucherinnen und Verbraucher bei asiatischen Onlinehändlern zu Kapazitätsengpässen und in der Folge zu höheren Preisen. Mit +6,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal gab es auch im Straßengüterverkehr einen deutlichen Anstieg. Neben der Erhöhung der Lkw-Maut zu Jahresbeginn waren gestiegene Lohn- und Personalkosten dafür verantwortlich.

Die Preise in der Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt lagen im 2. Quartal um 4,6 % über denen des Vorjahresquartals, gegenüber dem Vorquartal gab es allerdings einen leichten Rückgang um 1,1 %. Nach dem starken Anstieg im 1. Quartal 2024 (+26,6 % gegenüber dem 4. Quartal 2023) infolge der Krise im Roten Meer haben sich die Preise auf dem hohen Niveau stabilisiert.

Ebenfalls stark stiegen die Preise für sonstige Post-, Express- und Kurierdienste mit +5,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal, bedingt durch höhere Energiekosten sowie gestiegene Personalkosten zu Jahresbeginn.

Information und Kommunikation: +1,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal

Im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation gab es mit +1,2 % einen leichten Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresquartal. Anfang des Jahres gestiegene Personalkosten als Reaktion auf die Preissteigerungen des Jahres 2023 sowie die Personalknappheit durch Fachkräftemangel in der IT-Branche führten insbesondere in der IT-Beratung (+2,5 %) und der Softwareentwicklung (+2,4 %) zu etwas höheren Preisen gegenüber dem Vorjahresquartal. Demgegenüber fielen wegen sinkender Kosten sowohl die Preise für leitungsgebundene (-3,5 %) als auch drahtlose Telekommunikation (-5,7 %).

Grundstücks- und Wohnungswesen: +1,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal

Im Wirtschaftsabschnitt Grundstücks- und Wohnungswesen gab es mit +1,4 % einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal. Maßgeblich dafür verantwortlich waren mit +2,3 % die Vermietungen von Immobilien, wobei die sogenannten Indexmieten als vertraglich fixierte Anpassung, zum Beispiel an den im Jahr 2023 stark gestiegenen Verbraucherpreisindex, einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leisteten.