Die Städtebauförderung ist eines der wichtigsten Instrumente der Stadtentwicklung. Auch dieses Jahr fließen wieder beträchtliche Mittel aus den drei Bund-Länder-Programmen nach Bayern: „Wir stellen 2024 gemeinsam mit dem Bund mehr als 198 Millionen Euro für 423 Städte und Gemeinden bereit“, so Bayerns Bauminister Christian Bernreiter. „Dabei fließt der Großteil der Städtebauförderungsmittel in den ländlichen Raum und trägt somit zur Bewältigung des demografischen und wirtschaftlichen Strukturwandels bei.“
Mit Hilfe der Städtebauförderung schaffen Städte und Gemeinden mit dem Programm „Lebendige Zentren“ liebenswerte Ortskerne und lebenswerte Wohnumfelder. Das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ hilft den Städten und Gemeinden dabei, ihre baulichen Strukturen und den öffentlichen Raum an neue und sich ändernde Bedarfe anzupassen. „Sozialer Zusammenhalt“ hat das Ziel, die Wohn- und Lebensqualität sowie die Nutzungsvielfalt in den Quartieren zu erhöhen, die Integration aller Bevölkerungsgruppen zu unterstützen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken.
„Das Geld kommt genau dort an, wo es benötigt wird“, erklärt Bauminister Bernreiter: „Denn jede Kommune entscheidet selbst, für welche Projekte die Fördermittel eingesetzt werden. Unsere schlanken Förderregeln gewährleisten maximale Freiheit für die Städte und Gemeinden. Damit ist die Städtebauförderung die Speerspitze einer unbürokratischen Kommunalförderung.“ Die Städtebauförderung hat auch für die Volkswirtschaft eine große Bedeutung. Mehr als 90 Prozent der Bauleistungen mit handwerklicher Lohnarbeit werden von Firmen aus der Gemeinde oder der unmittelbaren Umgebung durchgeführt. Damit sichert die Städtebauförderung die Beschäftigung in der örtlichen und mittelständischen Bauwirtschaft.
Dank der Städtebauförderungsmittel kann dieses Jahr beispielsweise die Stadt Coburg die aus einem Wettbewerbsverfahren hervorgegangene Planung für die Neugestaltung des Lohgrabens realisieren. Durch das Vorhaben wird eine hohe Aufenthaltsqualität realisiert sowie Maßnahmen zur Klimaanpassung: Neben dem Erhalt und der Ergänzung von Baumbestand, der Entsiegelung von Flächen sowie einem Wasserspiel für heiße Sommertage sind auch tieferliegende Pflanzbeete geplant, in denen Niederschlagswasser gesammelt und langsam versickern kann.
Die Stadt Bad Kötzting errichtet mit Unterstützung der Städtebauförderung den Ersatzneubau einer Quartiersgarage mit einem Panoramagarten auf dem Dach sowie einen Neubau für die Stadtbibliothek. Das Projekt ist das Ergebnis eines – ebenfalls bezuschussten – städtebaulichen Planungswettbewerbs.
In der Landeshauptstadt München beginnen die Sanierungsmaßnahmen und die Einrichtung eines Erinnerungsortes auf dem Areal des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers im Stadtteil Neuaubing. Neben einer Außenstelle des NS-Dokumentationszentrums finden hier öffentliche Nutzungen wie Kinderbetreuungseinrichtungen, ein Veranstaltungsraum für Anwohner und Ateliers für Künstler Platz. Die Gestaltung des Außenbereichs der denkmalgeschützten Anlage setzt das Ausstellungskonzept des Erinnerungsortes im Freiraum fort und ergänzt gleichzeitig das öffentliche Angebot an Grünräumen.
In Bayern werden in den drei Bund-Länder-Städtebauförderungsprogrammen „Lebendige Zentren“, „Sozialer Zusammenhalt“ und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ 423 bayerische Kommunen gefördert. Zusammen mit den Mitteln der Kommunen stehen gut 284 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger und örtliche Akteure können sich einbringen und sind ein wichtiger Faktor für den Erfolg.
Eine Übersicht über die Programmkommunen und weitere Informationen zur Städtebauförderung finden Sie unter http://www.stmb.bayern.de/buw/staedtebaufoerderung/foerderprogramme/index.php.