Im Januar 2023 wurde in Deutschland der Bau von 21 900 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 26,0 % oder 7 700 Baugenehmigungen weniger als im Januar 2022. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Januar 2023 insgesamt 18 700 Wohnungen genehmigt. Das waren 28,5 % oder 7 400 Wohnungen weniger als im Vorjahresmonat. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser um 25,5 % (-1 700) auf 4 900 zurück. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 48,4 % (-1 200) auf 1 300. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern verringerte sich die Zahl der genehmigten Wohnungen deutlich, und zwar um 28,6 % (-4 600) auf 11 500 Wohnungen.
Baugenehmigungen stürzen weiter ab – Wohnungsbaukrise verfestigt sich
Die am 17. März veröffentlichten Baugenehmigungszahlen des Statistischen Bundesamtes für Januar 2023 zeigen einen deutlichen Einbruch. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 28,6 Prozent weniger Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, ganze 48,4 Prozent weniger in Zweifamilienhäusern und 25,5 Prozent weniger Wohnungen in Einfamilienhäusern genehmigt.
Dazu Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW:
„Der Absturz beim Wohnungsbau in Deutschland geht weiter. Das zeigen die erschreckenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes unmissverständlich. Die Politik muss endlich die Augen öffnen und alles dafür tun, die Wohnungsbaukrise nachhaltig zu bekämpfen. Ansonsten werden viele Menschen in Deutschland künftig keine Wohnung mehr finden und die Preise auf dem Wohnungsmarkt weiter steigen.
Angesichts des massiven Zinsanstiegs und weiterer Preissprünge muss die Regierung endlich ein funktionierendes und verlässliches Fördersystem für bezahlbaren Wohnungsbau auf die Beine stellen. Ansonsten wird für die Mitte der Gesellschaft langfristig kein bezahlbarer Wohnraum mehr entstehen. Das ist sozialer Sprengstoff.
Statt immer weiterer kostspieliger Auflagen, die Wohnraum stark verteuern, muss zudem schnellerer und einfacherer Wohnungsbau wieder ermöglicht werden. Die Wohnungswirtschaft hat dazu gemeinsam mit der Bauindustrie und dem Bundesbauministerium diese Woche ein europaweites Ausschreibungsverfahren für innovative Konzepte des seriellen und modularen Wohnungsbaus gestartet. Es liegt jetzt an der Politik, mit Blick auf die unterschiedlichen Landesbauordnungen für mehr Vereinheitlichung zu sorgen und zu ermöglichen, dass in ganz Deutschland wieder mehr statt weniger bezahlbare Wohnungen entstehen können.“