Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen hat im Dezember eine Mitgliederbefragung zum Ausblick 2023 der bayerischen Wohnungswirtschaft durchgeführt. Themenschwerpunkte waren die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen und die Auswirkungen der Energiekrise auf die Wohnungswirtschaft. An der Umfrage haben sich 175 Wohnungsunternehmen (mit ca. 275.000 betreuten Wohneinheiten) beteiligt.

Für Ihre Unterstützung möchten wir uns herzlich bedanken. Wir hatten gegenüber der letzten Umfrage einen Beteiligungszuwachs von 11 Prozent!

Kurzzusammenfassung:

Auswirkungen der Energiekrise

  • 82% der Wohnungsunternehmen greifen für Heizung/Warmwasser „hauptsächlich“ auf Erdgas zurück
  • 25,6% der Unternehmen zahlen mittlerweile mehr als 16 ct/kWh für ihr Gas (waren es nur 3,8% )
  • Vielfach dürfte sich der Gas Bezugspreis mit Auslaufen günstiger Altverträge mehr als vervierfach haben.
  • Ø Gaspreis bei Bayerns Wohnungsunternehmen zwischen Juli 2022 und Januar 2023 um 116% von 5,59
    ct/kWh auf 12,07 ct/kWh (Arbeitspreis)
  • Selbst unter Annahme der durchschnittlichen Preisentwicklung, die auch noch günstige Altverträge mit längerer
    Laufzeit umfasst, führt der aktuelle Durchschnittspreis zum einem Plus von rund 10% bei den ø Warmmieten

Entwicklungen im Wohnungsneubau und bei Modernisierungen

  • Im Wohnungsneubau und der Modernisierung werden angesichts der Entwicklungen des Jahres 2022 (insbesondere Energiekrise, Förderunsicherheit, Zinsanstieg, weitere Baukostensteigerungen) zahlreiche Projekte gestrichen oder zurückgestellt.
  • Gegenüber den Planungen Ende 2021 legen Wohnungsunternehmen für die Jahre 2023/24 rund 19% aller geplanten Neubauprojekte und über 27% aller geplanten Modernisierungen auf Eis.
  • Dem Rotstift zum Opfer fallen bis auf Weiteres der Neubau von über 2.000 neuen Wohnungen, darunter über 1.000 geförderte Wohnungen und knapp 1.500 Modernisierungen, nahezu alle im Bereich der energetischen Sanierung.
  • Die derzeitige Situation rückt somit nicht nur die politischen Neubauziele beim bezahlbaren Wohnen, sondern auch die Klima –/Energiewende im Gebäudebereich in noch weitere Ferne.
  • Als Hauptgründe für den starken Investitionsrückgang werden gestiegen Material und Finanzierungkosten , fehlende Verlässlichkeit bei Förderprogrammen sowie allgemein unzureichende Förderkonditionen genannt.

Pressemitteilungen:

Der VdW Bayern hat aus den Ergebnissen der Umfrage zwei Pressemitteilungen verfasst und diese Ende 2022 verschickt. Sie finden die Meldungen zu Ihrer Information hier:

Pressemitteilung 1

Pressemitteilung 2

Ergebnisse zum Download