Wohnungswirtschaft rechnet mit Warmmietenanstieg von zehn Prozent – Gas in der Spitze über 500 Prozent teurer

München (26.12.2022) – Auf Mieterhaushalte kommen deutliche Preissteigerungen bei den Warmmieten zu. Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen geht von einem Plus von durchschnittlich zehn Prozent aus. Auslöser ist das Auslaufen bestehender, günstiger Gasverträge zum Jahreswechsel. Zum Teil verfünffacht sich der Gaspreis, den die Unternehmen im neuen Jahr zahlen müssen. Das ergab eine Umfrage des Verbandes unter 495 Mitgliedsunternehmen mit einem Bestand von 540.000 Wohnungen.

Bei mehr als 80% der Verbandsmitglieder ist Erdgas die wichtigste Energiequelle für die Versorgung ihrer Wohnanlagen. Da zum 31.12.2022 bei jedem dritten befragten Wohnungsunternehmen die bestehenden Lieferverträge auslaufen, werden die Preise für Wärme- und Warmwasserversorgung ab Januar 2023 vielerorts deutlich anziehen. Im Vergleich mit der letzten Mitgliederbefragung des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen ist der Gaspreis für die Unternehmen allein in den vergangenen sechs Monaten im Mittel um 116 Prozent von 5,59 ct/kWh auf 12,07 ct/kWh gestiegen. Ein Viertel der Verbandsmitglieder zahlt bereits derzeit mehr als 16 Cent pro Kilowattstunde. „In der Spitze werden Preissteigerungen von über 500 Prozent von Mitgliedsunternehmen gemeldet“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Rund 34 Prozent der Wohnungsunternehmen besitzen noch Altverträge zu günstigen Preisen, die bis Ende 2023 laufen. „Die hohen Gaspreise werden nach und nach bei allen Mieterhaushalten im Freistaat ankommen“, warnt Maier.

Angesichts der drastischen Preissteigerungen steigt bei der Wohnungswirtschaft auch nach Einführung des Deckels die Furcht vor Zahlungsausfällen. Die Unternehmen erwarten, dass es bei rund 13 Prozent der Haushalte zu Zahlungsausfällen oder-verzögerungen kommen wird. „Diese Unsicherheit werden im neuen Jahr viele geplante Projekte zum Opfer fallen“, befürchtet der Verbandschef. Die Zeit der Rekord-Investitionen in den Wohnungsbau sei bei den sozial orientierten Wohnungsunternehmen erst einmal vorbei.

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