Bei der Wohnungswirtschaft Bayern sind Bauprojekte für 2,7 Mrd. Euro betroffen
München (28.01.2022) – Der am 24. Januar von KfW-Förderbank und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verkündete Förderstopp für die Bundesförderung erneuerbare Energien (BEG) hat drastische Auswirkungen auf den Wohnungsbau in Bayern. Nach einer Umfrage des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen unter 490 Mitgliedsunternehmen sind Planungen für rund 10.000 bezahlbare Wohnungen vom Programmstopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) betroffen. Das Gesamtvolumen der bereits geplanten Projekte beträgt 2,7 Mrd. Euro. Insgesamt fehlen den Wohnungsunternehmen Fördermittel in Höhe von 416 Millionen Euro.
„Bei unseren Mitgliedern herrscht Unverständnis über den Programmstopp“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier. Damit habe das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den ehrgeizigen Klima- und Neubauzielen einen Bärendienst erwiesen.
Mit den Fördermitteln der KfW sollten 6.900 Wohnungen gebaut und 3.069 energetisch saniert werden. Der plötzliche Stopp hat Auswirkungen auf Bauprojekte in ganz Bayern. „Betroffen sind Wohnungsgenossenschaften, kommunale, kirchliche und private Wohnungsunternehmen“, erläutert Maier. Die Unternehmen hatten mit Förderungen aus den nun gestoppten Programmen in Höhe von 416 Millionen Euro in ihren Finanzierungsplanungen gerechnet. Dabei reicht die Spanne der weggefallenen Förderungen von 50.000 bis zu 65.000.000 Euro.
„Opfer sind die Wohnungssuchenden“ so Maier, denn wenn Vermieter die Finanzmittel über den Kapitalmarkt ersetzt werden müssten, dann würde das die monatliche Quadratmetermiete um rund 1,50 Euro verteuern.
Gestoppt, verschoben, neu finanziert – die Reaktion der Wohnungsunternehmen
Der Verband hat seine Mitglieder auch gefragt, wie sie auf den Förderstopp reagieren. Die Mehrheit der Projekte wird erst einmal zurückgestellt (5.833 Wohnungen), 2.141 Wohnungen werden anders finanziert und 200 geplante Wohnungen werden gar nicht mehr gebaut. „Gerade bei den energetischen Sanierungen wird nun häufig aus Kostengründen ein niedriger Energiestandard gewählt werden“, berichtet der Verbandsdirektor.
VdW Bayern fordert Verstetigung von Fördermitteln
Der Verbandschef hofft jetzt auf die geplante Sonder-Bauministerkonferenz der Länder. „Der Förderstopp der neuen Bundesregierung ist ein fatales Signal und muss korrigiert werden, und zwar schnell “, fordert Maier. „Die Wohnungsunternehmen brauchen eine Verstetigung der Fördermittel für langfristige Planbarkeit, sowohl für Wohnungsneubau als auch die energetische Gebäudesanierung.“