Bezahlbare Wohnungen – Die Mieteinnahmen müssen kostendeckend sein!
Entschließung der Wohnungswirtschaft Bayern beim Verbandstag 2021 in Nürnberg
Der Freistaat Bayern ist ein attraktives Bundesland. Die Wirtschaft prosperiert und die Bevölkerung ist in den letzten zehn Jahren stark gewachsen. Dieses Wachstum wird nach allen seriösen Prognosen in den nächsten 20 Jahren weiter anhalten. In Bayern ist daraus ein Mangel an Wohnungen insbesondere in den Groß- und Mittelstädten entstanden. Aber es gibt in Bayern auch Regionen mit Bevölkerungsrückgang, in denen es trotz Wohnungsleerständen keine adäquaten Wohnungen mehr gibt, mit der Folge der Abwanderung insbesondere junger Menschen. Der Wohnungsmangel trifft junge Menschen, die in den Arbeitsmarkt eintreten oder ihr Studium beginnen und keine bezahlbare Wohnung finden. Menschen, die aus Deutschland, Europa und der Welt nach Bayern zuwandern, weil sie für die prosperierende Wirtschaft in Bayern gebraucht werden und sich hier ein Zuhause schaffen wollen. Menschen, die hier arbeiten und keine adäquate Wohnung für ihre Familie bezahlen können und ältere Menschen, die sich ihr Zuhause nicht mehr leisten können. Die Coronapandemie hat zu einer gestiegenen Nachfrage außerhalb der Großstädte geführt, der Wohnungsmangel in Bayern ist aber bei Weitem nicht beseitigt.
Die Wohnungswirtschaft Bayern bietet das, was diese Menschen suchen: Bezahlbare Wohnungen für alle, die in Bayern leben wollen. Das Anbieten solcher Wohnungen ist bei den Genossenschaften der Satzungszweck und für die kommunalen, kirchlichen, privaten und staatseigenen Mitgliedsunternehmen des VdW Bayern der gesellschaftsvertragliche Auftrag. Auch die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 belegen das eindrucksvoll: 490 Wohnungsunternehmen haben im Jahr 2020 mehr als 2,2 Milliarden Euro ausgegeben. Dabei wurden wieder Rekordinvestitionen in den Wohnungsneubau getätigt. Im Jahr 2020 konnten über 4.200 preisgünstige Wohnungen in Bayern fertiggestellt werden, ein Großteil davon öffentlich gefördert. In unseren 470.000 Wohnungen leben 1,4 Millionen Menschen bei einer Durchschnittsmiete von 6,40 Euro pro Quadratmeter.
Die Wohnungsunternehmen in Bayern leisten einen großen gesellschaftlichen Beitrag: Die Mieten sind fair. Sie umfassen nur so viel, wie die Wohnungen tatsächlich kosten. Was von den Einnahmen übrig bleibt, wird wieder in Modernisierungen und Neubauprojekte investiert. Den Mietern und Mitgliedern wird eine zeitgemäße Wohn- und Lebensqualität angeboten, da die Gebäude entsprechend den Bedürfnissen der Bewohner entwickelt werden. Die Wohnungsbestände werden energetisch ertüchtigt und verringern damit den CO2-Ausstoß nachhaltig. Bei unseren Wohnungsunternehmen wohnt jeder gut und sicher – ob jung oder alt, alleinstehend oder als Familie, egal wo jemand herkommt oder welche Wohnbedürfnisse jemand hat und wenn man will, ein Leben lang. Die Wohnungsunternehmen sind faire Vermieter und das zum Teil schon seit über 100 Jahren. Sie spekulieren nicht, denn sie sind Bestandshalter, die nachhaltig agieren und den Bewohnern somit ein sicheres Zuhause bieten.
Die Wohnungswirtschaft Bayern hat sich in ihrer Geschichte immer den Herausforderungen gestellt, und sie wird dies auch in der Zukunft tun. Dafür braucht sie verlässliche Rahmenbedingungen. Eine dauerhafte, den immer weiter steigenden Baukosten angepasste, Wohnraumförderung auf Bundes- und Landesebene und der Zugang zu Bauland sind unabdingbar. Die Wohnungswirtschaft bekennt sich ausdrücklich zum Klimaschutz. Investitionen in die CO2-Neutralität werden aber Geld kosten und sich in den Mieten niederschlagen, die sich die Menschen mit niedrigen Einkommen nicht leisten können. Deshalb brauchen wir einen sozialen Klimaschutz. Was gefordert wird, muss auch gefördert werden.
Wer die Einnahmen der Wohnungsunternehmen beschneidet und ihnen zusätzliche Lasten aufbürdet, der schmälert deren Leistungsfähigkeit. Die Wirtschaftlichkeit der sozial orientierten Wohnungsunternehmen muss erhalten bleiben. Dafür müssen die Mieteinnahmen auch weiterhin die Kosten decken.