Schwäbische Wohnungsunternehmen fordern bessere Rahmenbedingungen

Augsburg / München (03.03.2021) – Das Thema Wohnen bewegt die Menschen in Bayern. Im Bundestagswahlkampf werden Wohnungsbau, Mietenpolitik und Klimaschutz auch in Bayern eine wichtige Rolle spielen. Das stellt die Branche vor enorme Herausforderungen. Denn die Rahmenbedingungen für Wohnungsunternehmen haben sich in der letzten Legislaturperiode trotz der großen Erwartungen an die Wohnungswirtschaft nicht wesentlich verbessert. Bei der digitalen Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft schwäbischer Wohnungsunternehmen diskutierten am 03.03.2021 Vorstände und Geschäftsführer der schwäbischen Wohnungsunternehmen über die Zukunft des bezahlbaren Wohnens. Ihr Fazit: Bei den wohnungspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung ist noch viel Luft nach oben.

„Die Wohnungswirtschaft ist insbesondere auf Bundesebene mit einer sehr widersprüchlichen politischen Agenda konfrontiert“, kritisiert VdW Bayern-Verbandsdirektor Hans Maier. Zum einen gebe es hohe Erwartungen an den schnellen Bau bezahlbarer Mietwohnungen, um die angespannten Wohnungsmärkte zu entlasten. Hinzu kämen klimapolitische Vorgaben mit der CO2-Bepreisung und den hohen Anforderungen an die energetische Sanierung der Wohnungsbestände. Demgegenüber stehe die starke Regulierung der Branche durch eine Vielzahl von Normen und Verordnungen sowie die falschen Ansätze zur Beschneidung der Einnahmenseite durch Mietendeckel und Mietpreisbremsen. Kritik gibt es auch für weiter steigende Baukosten und den nach wie vor mangelhaften Zugang zu bezahlbarem Bauland.

Hohe Investitionen in den Wohnungsbau

Trotz der oft schwierigen Situation auf den lokalen Wohnungsmärkten haben die Verbandsmitglieder ihre Neubau-Investitionen kräftig erhöht. Diese haben sich bayernweit von 400 Mio. Euro im Jahr 2015 auf 1,2 Mrd. Euro im Jahr 2019 verdreifacht. Die noch ausstehenden Zahlen für 2020 werden einen weiteren Anstieg belegen.

Im Regierungsbezirk Schwaben wurden 2019 715 neue Wohnungen gebaut und rund 227 Mio. Euro in den Wohnungsbau investiert. Die Durchschnittsmiete der 53 schwäbischen Wohnungsunternehmen im VdW Bayern liegt bei 5,65 Euro pro Quadratmeter.

Forderung nach verlässlichen Rahmenbedingungen

„Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um die großen Zukunftsherausforderungen beim Bauen und Wohnen bewältigen zu können“, sagt Josef Hartmann, der Vorsitzende der AdW Schwaben.
Von der Landesebene wünschen sich die Unternehmen eine marktgerechtere und weniger bürokratische Ausgestaltung der Konditionen der Mittel für den sozialen Wohnungsbau. Bauland sollte verbilligt und bevorzugt für preisgünstiges Bauen und Wohnen zur Verfügung gestellt. Außerdem sollte die Auflagen- und Gutachtenflut in Baugenehmigungsverfahren reduziert werden.

Die kommunale Ebene steht bei der Baulandbereitstellung und der Baurechtschaffung in der Pflicht. Hier erwarten sich die Wohnungsunternehmen weitere Vereinfachungen im Baugenehmigungsverfahren.

Gute Noten für die Bayerische Bauordnung

Positiv wird die neue Bayerische Bauordnung bewertet. Vor allem die Beschleunigung des Baugenehmigungsverfahrens weckt hohe Erwartungen. „Der lange Weg zur Baugenehmigung war immer eine der großen Baubremsen“, erläutert Verbandschef Maier. Der in der neuen Bauordnung angestrebte Zeithorizont von drei Monaten bis zur Baugenehmigung könnte die Umsetzung von Projekten entscheidend beschleunigen.

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