Mitte Januar haben der VdW Bayern und der Bayerische Gemeindetag zur gemeinsamen digitalen Veranstaltung „Kommunales Wohnungswesen“ eingeladen. Mit der Themenauswahl und dem Format digitale Vormittagsrunde – Kommunales Wohnungswesen, Chancen und Herausforderungen im Wohnungsbau, Ausführungen zu den Neuregelungen der Bayerischen Bauordnung und Änderungen im Baugesetzbuch sowie die Möglichkeiten der Bayerischen Wohnraumförderung mit der Vorstellung gelungener Beispiele haben die Veranstalter eindeutig sehr großes Interesse geweckt: Die digitale Veranstaltungen am 10. Februar und 11. März waren innerhalb kürzester Zeit mit je 300 Anmeldungen ausgebucht.

Verbandsdirektor Hans Maier zeigte die aktuellen Herausforderungen für den Bau von bezahlbaren Wohnungen auf. Der bereits bestehende Mangel an bezahlbaren Wohnraum wird aus seiner Sicht in Folge der Coronakrise noch zunehmen. Vergleichbar der Folgen nach der Finanzkrise im Jahr 2009 wird Bayern als attraktiver Wirtschaftsstandort mit relativ großer Zuwanderung konfrontiert sein. Obwohl es eindeutig ein Süd-Nord-Gefälle bei der Prognose über die Bevölkerungsentwicklung in Bayern gibt, wird die Nachfrage nach zeitgemäßen und bezahlbaren Wohnungen in ganz Bayern steigen. Der Verbandschef hat insbesondere die wichtige Rolle der Kommunen als Partner für öffentlich geförderten Wohnungsbau herausgestellt. Nur wenn die Wohnungen langfristig im Eigentum der Kommunen oder von gemeinwohlorientierter Unternehmen gehalten werden, bleibt Wohnraum nachhaltig erschwinglich.

Matthias Simon vom Bayerischen Gemeindetag hat die regulatorischen Neuerungen der Bayerischen Bauordnung sowie die Änderungen im Baugesetzbuch vorgestellt. Bei beiden Novellen stand das Thema Wohnungsbau klar im Fokus. Bauen soll schneller und einfacher werden, um dadurch günstigen Wohnraum zu schaffen oder zu erhalten. Die neuen Mittel und vielschichtigen Folgen für die zahlreichen bayerischen Gemeindeverwaltungen wurden durch den Referenten für Baurecht und Landesplanung im dafür vorhandenen zeitlichen Rahmen kurz dargestellt.

Der wohnungswirtschaftliche Berater des VdW Bayern, Patrik Zeitler, zeigte die aktuellen Möglichkeiten der bayerischen Wohnraumförderprogramme auf. Aus den Säulen II und III des Wohnungspakts Bayern ergeben sich eine Reihe von Fördermöglichkeiten für Kommunen und Wohnungsunternehmen im Bereich des Wohnungsneubaus aber speziell auch im Bereich der energieeffizienten Modernisierung von Wohngebäuden. Anschaulich hat er die Herangehensweise eines kommunalen Wohnungsunternehmens, die Beteiligung der Mieter und die sehenswerten Ergebnisse einer Modernisierungsmaßnahme einer Wohnanlage aus den 1950er Jahren vorgestellt.